Astronomie:Asteroid auf Kollisionskurs?

Die Flugbahn eines kürzlich entdeckten Himmelskörpers weist auf einen möglichen Einschlag auf der Erde im Jahre 2019 hin.

Astronomen haben eine neue Bedrohung der Erde aus dem All ausgemacht:

Einschlag-Nasa

Der Einschlag des Asteroiden 2002 NT7 könnte auf der Erde einen ganzen Kontinent zerstören

(Foto: Nasa)

Der erst kürzlich entdeckte Asteroid 2002 NT7 ist auf einem Kurs, der ihn im Jahre 2019 in eine gefähliche Nähe unseres Planeten führen wird.

Der vorläufig berechnete Orbit lässt sogar einen Einschlag befürchten.

Auf der internationalen Gefahrenskala für mögliche Asteroideneinschläge (Palermo Technical Impact Hazard Scale) erreicht er eine Bedrohungsstufe von 0,06 - ein Wert, den noch kein Himmelsobjekt vor ihm erreicht hat, berichtet der Onlineservice der britischen BBC.

Zwei Kilometer groß

2002 NT7 wird anhand seiner Helligkeit auf eine Größe von etwa zwei Kilometern geschätzt. Ein Einschlag könnte einen kompletten Kontinent auslöschen und eine globale Klimaveränderungen hervorrufen.

Erstmals gesichtet wurde der Asteroid am fünften Juli von einem Programm des Linear Observatorys in New Mexico, USA, das den Himmel automatisch absucht. Seitdem beobachten Astronomen in aller Welt den Gesteinsbrocken auf seiner Reise.

Wie Benny Peiser von der John Moores University in Liverpool, Großbritannien der BBC News Online erklärte, sei dieser Asteroid nun das bedrohlichste Objekt der kurzen Geschichte der Asteroidenbeobachtungen.

Einschlag mit 28 Kilometern pro Sekunde

2002 NT7 umkreist die Sonne in 837 Tagen, und seine Umlaufbahn kreuzt sich mit dem Orbit der Erde. Bislang deuten die Berechnungen der zukünftigen Flugbahnen darauf, dass beide Himmelskörper am ersten Februar 2019 zusammenstoßen, wobei die Geschwindigkeit des Asteroiden 28 Kilometer pro Sekunde wäre.

Ob es tatsächlich dazu kommt werden weitere Beobachtungen der Flugbahn zeigen.

Innerhalb der nächsten 18 Monate, so berichtet die BBC, wird NT7 leicht zu beobachten sein. Auch dürfte der Asteroid wegen seiner Helligkeit auch auf alten Aufnahmen aufzuspüren sein. Die Astronomen gehen deshalb davon aus, dass sich seine Flugbahn noch genauer bestimmen lässt.

Dabei werde sich fast sicher zeigen, so Peiser gegenüber der BBC, "dass die Bedrohung doch nicht existiert - zumindest hoffen wir das."

Beobachtung von Near-Earth Objekten

Auch nach Einschätzung von Donald Yeomans von der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist es sehr ungewiss, ob es zu einem Einschlag kommen wird. "Wir können uns bezüglich des Aufenthaltsortes von NT7 am ersten Februar 2019 um mehrere zehn Millionen Kilometer vertun", erklärte er gegenüber der BBC.

Die Welt, so der Experte, wird sich daran gewöhnen müssen, häufiger Objekte wie diesen Asteroiden zu entdecken, die anfänglich bedrohlich aussehen, und sich dann als harmlos erweisen - weil das Problem der so genannten Near-Earth Objects (Objekte nahe der Erde) erst jetzt angemessen untersucht wird.

(sueddeusche.de)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: