Astrobiologie:Eine unvorstellbare Lebensform

Im kalifornischen Lake Mono sind Wissenschaftler auf Bakterien gestoßen, die sich von Arsen ernähren. Der Stoff gilt eigentlich als hochgiftig.

1 / 8
(Foto: Henry Bortman)

Ein besonderer See ist der Mono Lake in Kalifornien im Westen der Sierra Nevada: Er enthält wenig Phosphor, aber viel Arsen. Nasa-Astrobiologen um Felisa Wolfe-Simon haben hier den Bakterienstamm namens GFAJ-1 entdeckt. Ihren Fund interpretieren die Forscher als Hinweis darauf, dass es bislang unvorstellbare Lebensformen im Universum gibt.

2 / 8
(Foto: Henry Bortman)

Der neu entdeckte Bakterienstamm kann offenbar von Arsen-Verbindungen leben. Diese Stoffe galten bislang als hochgiftig. "Wenn etwas auf der Erde etwas derart Unerwartetes tut, zu was ist das Leben dann noch in der Lage?", fragt Wolfe-Simon.

3 / 8
(Foto: Science/AAAS)

Die Bakterien aus der Familie der Halomonadaceen nutzen Arsen, können offenbar aber auf Phosphor-Moleküle verzichten. Vermutlich haben sie sich in der Urzeit der Erde entwickelt und unter extremen Umweltbedingungen bis heute überlebt.

4 / 8
(Foto: Henry Bortman)

Felisa Wolfe-Simon entnimmt Sedimentproben aus dem Mono Lake. Bakterien aus diesen Proben versorgte sie mit Arsen, Phosphor wurde den Mikroben jedoch vorenthalten. Den Organismen machte das offenbar nicht viel aus.

5 / 8
(Foto: Henry Bortman)

Der uralte Mono Lake ist bekannt für seine Tuff-Strukturen, die sich über die heutige Wasseroberfläche erheben. Mary Voytek, Direktorin des Astrobiologie-Programms der Nasa, erklärte, es handele sich bei den Bakterien aus dem See um einen phänomenalen Fund. "Vielleicht werden wir jetzt in der Lage sein, E.T. zu finden." Schließlich weiß man nun besser, wonach man suchen muss.

6 / 8
(Foto: N/A)

Ronald Oremland vom U.S. Geological Survey in Menlo Park und Felisa Wolfe-Simon beim Sammeln von Sedimentproben.

7 / 8
(Foto: Henry Bortman)

Die Bakterien bauen Arsensalze offenbar in ihre Proteine, Fette und sogar in ihre DNS ein. Wie sie den giftigen Stoff zum Leben nutzen, weiß auch Wolfe-Simon noch nicht.

8 / 8
(Foto: dpa)

Bei der Nasa glaubt man, dass die Entdeckung "die Suche nach außerirdischem Leben beeinflussen wird". Irgendwo in den weiten des Weltraums könnte es solches Leben geben. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist angesichts der riesigen Zahl von Galaxien mit ihren unzähligen Sternen relativ groß. Dass die Menschheit irgendwann einmal Aliens begegnen wird, ist dagegen extrem unwahrscheinlich.

© sueddeutsche.de/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: