Artensterben:Aussterben wilder Feldfrüchte gefährdet Welternährung

Pestizide, Fischerei, Entwaldung: Die Rote Liste der bedrohten Arten wird immer länger. Längst geht es nicht mehr nur um exotische Tierchen.

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Irawadidelfin

Quelle: dpa

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Exzessive Landwirtschaft und Fischerei, Entwaldung und die zunehmende Urbanisierung bedrohen immer mehr Tier- und Pflanzenarten. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat nun ihre Rote Liste der bedrohten Arten aktualisiert.

So ist zum Beispiel die Zahl der vor allem in südostasiatischen Küstenregionen lebenden Irawadidelfine (Orcaella brevirostris) zurückgegangen. Die Bestände haben sich in den vergangenen 60 Jahren mehr als halbiert.

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Quelle: Kaori Yokochi, Roberta Bencini via Wiki Commons; CC BY 4.0

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Eine Variante des Gewöhnlichen Ringbeutlers (Pseudocheirus peregrinus occidentalis) steht wegen des zunehmend heißen Klimas in Australien inzwischen kurz vor dem Aussterben.

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Quelle: Bart Everson via Wiki Commons; CC BY 2.0

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Für drei auf Australiens Weihnachtsinsel gefundene Reptilienarten gibt es keine Hoffnung mehr. Sie gelten in freier Natur nun als ausgestorben.

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Quelle: AP

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Lichtblick auf der aktualisierten Roten Liste sind hingegen zwei Kiwi-Vogelarten auf Neuseeland. Sie sind nun nicht mehr stark gefährdet, nachdem Umweltschützer energisch gegen Ratten und Wiesel vorgegangen sind, die die Vögel als Beute reißen.

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Quelle: ori2uru via flickr; CC BY 2.0

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Auch die Bestände der Glattschweinswale (Neophocaena asiaeorientalis) sind drastisch gesunken. Beide Arten gelten inzwischen als stark gefährdet.

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Quelle: LepoRello via Wiki Commons; CC BY 3.0

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Unnachhaltige Landwirtschaft und massive Eingriffe in die Natur bedrohen auch wildes Getreide. 26 Weizenarten, 25 Reisarten und 44 Kartoffelarten haben die Experten des IUCN untersucht. Insgesamt 22 Arten gelten demnach als gefährdet und stehen nun auf der Roten Liste, viele von ihnen zum ersten Mal. Ihnen machen Abforstung und intensiver Einsatz von Pestidziden zu schaffen.

"Gesunde, artenreiche Ökosysteme sind elementar, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und den Hunger in der Welt zu besiegen", sagt IUCN-Generaldirektorin Inger Andersen. Um Feldfrüchte zu entwickeln, die mit dem Klimawandel klarkommen, "müssen wir die wilden Verwandten dieser Feldfrüchte bewahren", mahnte Jane Smart, Direktorin für Biodiversität der IUCN, an. Denn die wilden Verwandten enthalten die genetische Vielfalt, die für die Zucht von widerstandsfähigerem Saatgut wichtig sein dürfte.

Pflügen

Quelle: dpa

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Experten haben für die Rote Liste insgesamt etwa 91 500 Arten unter die Lupe genommen. Das ist ein Bruchteil der geschätzten zehn Millionen Tier- und Pflanzenarten auf dem Planeten. Von den untersuchten Arten sind nach Erkenntnis der Experten gut 25 000 bedroht.

© SZ.de/dpa/fehu/mane
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