Archäologie:Riesen-Pinguin der Urzeit entdeckt

In Peru haben Wissenschaftler die Überreste eines etwa 1,5 Meter großen Pinguins ausgegraben. Besondere Kennzeichen: 36 Millionen Jahre alt und ein Dolch im Gesicht.

Forscher haben in Peru die versteinerten Überreste eines riesigen Pinguins ausgegraben.

Archäologie: Der Schädel des Icadyptes salasi im Vergleich zu dem des heute in Peru und Chile lebenden Humboldt-Pinguins.

Der Schädel des Icadyptes salasi im Vergleich zu dem des heute in Peru und Chile lebenden Humboldt-Pinguins.

(Foto: Foto: dpa)

Dieser Vogel türmte sich rund 1,5 Meter in die Höhe und trug einen mehr als 20 Zentimeter langen, dolchartigen Schnabel.

Das berichten Forscher um Julia Clarke von der North Carolina State University in Raleigh in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (online vorab veröffentlicht, Fachartikel-Identifikationsnummer: DOI: 10.1073/pnas.0611099104).

Der Analyse zufolge lebten die schwarzgefiederten Vögel der Antarktis viele Millionen Jahre früher auf der Erde als bisher angenommen und gediehen sogar bei den damals herrschenden wärmeren Temperaturen prächtig.

Der Riesen-Pinguin namens Icadyptes salasi war vor 36 Millionen Jahren an der Südküste des heutigen Perus beheimatet. Eine andere, ebenfalls von den Forschern in Peru ausgegrabene Art, war zwar nur halb so groß. Das Tier mit dem lateinischen Namen Perudyptes devriesi lebte dafür aber noch sechs Millionen Jahre früher.

Die Funde widersprechen der bisherigen Theorie, dass Pinguine sich einmal in der Antarktis und Neuseeland entwickelten und von dort ihren Lebensraum vor weniger als zehn Millionen Jahren in Richtung Äquator ausdehnten, erklären die Forscher.

Vielmehr deute die überraschende Entdeckung in Peru darauf hin, dass Pinguine bereits 30 Millionen Jahre früher als angenommen weit nördlich der Antarktis - unweit vom Äquator - lebten, noch dazu in einer der wärmsten Zeiten der vergangenen 65 Millionen Jahre.

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