Es klingt verwunderlich, wenn Wissenschaftler den Ursprung einer Substanz ergründen wollen und dann feststellen, dass sie vom Himmel gefallen sein muss. Bei einem Dolch des berühmten Pharaos Tutanchamun ist genau das nun passiert. Ein Team von italienischen und ägyptischen Wissenschaftlern konnte zeigen, dass die Klinge wohl aus Metall besteht, das aus Meteoritengestein gewonnen wurde.
Für die aktuelle Analyse haben die Forscher den Dolch mit einem Röntgenfluoreszenz-Spektrometer untersucht. Das Ergebnis: Die Klinge enthält etwa zehn Prozent Nickel und etwa 0,6 Prozent Kobalt. Das ist eine ähnliche Zusammensetzung wie bei bereits bekannten Metallprodukten aus Meteoritengestein.
Die perfekte Verarbeitung des Dolches spreche zudem dafür, dass man schon damals die Seltenheit des Rohstoffs erkannt habe, schreiben die Forscher im Fachblatt Meteoritics & Planetary Science. Von welchem Himmelskörper genau das Material stammt, aus dem die Klinge geschmiedet wurde, ist bislang unklar. Infrage kommt der Kharga-Meteorit, dessen Fragmente etwa 200 Kilometer westlich von Alexandria entdeckt wurden.