Archäologie:Es werde Licht

Der Inbegriff des Bösen? Er ermordete zwei Ehefrauen und wird der Schuld für den Brand Roms verdächtigt. Doch Kaiser Nero ließ auch einen der prächtigsten Paläste der Weltgeschichte bauen.

Von Thomas Steinfeld

Mitten in Rom, oberhalb des Kolosseums, an einem Hügel, den man Oppio nennt, liegt die Ruine eines gewaltigen Palastes. Aber man sieht sie kaum. Sie wird bedeckt von einem Park, in dem die Trümmer eines anderen römischen Bauwerks zwischen hohen Pinien stehen. Die Ruine geht zudem tief in den Hügel hinein, so dass zunächst nur ein paar Gewölbe zu erkennen sind. Und schließlich wird der Zugang zum Gelände von einem eisernen Tor versperrt, hinter dem sich an Werktagen ein paar halbwilde Katzen sonnen. Das Tor öffnet sich für Besucher nur am Wochenende, und auch das geschieht erst nach persönlicher Anmeldung und geführt von einem Archäologen. Den Führer braucht man, aus architekturgeschichtlichen wie aus konservatorischen Gründen. Denn dahinter liegen einige der mächtigsten, aber auch der am meisten gefährdeten Hinterlassenschaften des alten Roms: die Reste der Domus Aurea. Kaiser Nero hatte das "goldene Haus" bauen lassen, in erstaunlich kurzer Zeit, nachdem große Teile der Stadt im Jahr 64 n. Chr. niedergebrannt waren,

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