Antibiotika-Resistenzen:Viren gegen Bakterien

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50.000 Menschen infizieren sich jährlich mit diesen multiresistenten Krankenhauskeimen. Für etwa 1500 von ihnen endet die Infektion tödlich. (Foto: obs)

Bakteriophagen gelten als Hoffnung für die Bekämpfung multiresistenter Erreger. Noch streiten Forscher und Behörden aber, ob und wie die Therapie zum Einsatz kommen soll.

Von Andrea Hoferichter

Christine Rohde liebt Gewässer aller Art: Teiche, Flüsse, Pfützen - sogar dem schaumigen Nass von Kläranlagen kann sie etwas abgewinnen. Becherweise trägt sie Proben in ihr Labor am Leibniz-Institut DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) in Braunschweig und durchsucht sie nach sogenannten Bakteriophagen. "Das sind Viren, die Bakterien befallen und töten können", sagt sie. Die natürlichen Bakterienkiller gelten als mögliche Retter im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 700 000 Menschen weltweit an Infektionen durch multiresistente Bakterien, gegen die selbst Reserve-Antibiotika nicht mehr wirken. Neue, schlagkräftige Antibiotika sind nicht in Sicht.

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