Antarktis:Alpen unter dem Eis

Die Antarktis, das bedeutet kilometerdicke Eisschichten - heute zumindest. Denn vor Millionen Jahren soll es hier völlig anders ausgesehen haben: so ähnlich wie in den Alpen.

Unter dem kilometerdicken Eis der Antarktis verbergen sich neuesten Erkenntnissen zufolge Landschaften, die den Alpen gleichen. Vor Jahrmillionen hätten sich dort auch Flüsse durch schroffe Bergtäler gewunden, heißt es in einer Studie, die das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner jüngsten Ausgabe veröffentlicht.

Antarktis: Das Eis der Antarktis ist Kilometer dick - darunter verbergen sich offenbar alpine Landschaften.

Das Eis der Antarktis ist Kilometer dick - darunter verbergen sich offenbar alpine Landschaften.

(Foto: Foto: dpa)

Chinesischen und britischen Forschern gelangen demnach Einblicke in eine der unzugänglichsten Regionen der Erde. Gletscherexperten drangen in zwei Expeditionen zwischen 2004 und 2008 in die Dome Argus genannte Hochebene der Antarktis vor.

Dome Argus liegt 4093 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gegend gilt als eine der kältesten der Erde; die Durchschnittstemperatur liegt bei minus 58 Grad Celsius. Dort untersuchten die Forscher mit tiefreichenden Radargeräten ein 30 Quadratkilometer großes Gebiet.

Unter dem bis zu drei Kilometer dicken Eis befindet sich dort das Gamburzew-Gebirge. Die Radaruntersuchungen hätten eine "klassische alpine Topographie" gezeigt, berichteten die Forscher. Früher hätten Flusstäler dort die Berge durchschnitten. Dann seien diese Täler durch Gletscher weiter vertieft worden.

Zugleich erhielten die Forscher der Studie zufolge weitere Einblicke in die Entwicklung der Polarkappen. Demnach gab es zunächst im Zeitalter des Eozän vor 34 Millionen bis 52 Millionen Jahren eine erste Abkühlung. Darauf folgten weitere Kältephasen, zudem formte sich ein Kältestrom rund um die Antarktis. Wegen ihrer großen Höhe seien die Gipfel des Gamburzew-Gebirges vermutlich als erstes vergletschert.

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