Angst vor Pandemie:Vogelgrippe-Fall nun auch in Schweden

In Europa werden immer mehr Fälle von Vogelgrippe entdeckt. In einer schwedischen Stadt wurde eine tote Ente mit dem Virus gefunden. Noch ist aber unklar, ob es sich um die auch für Menschen gefährliche Variante des Erregers handelt.

Die Vogelgrippe hat Schweden erreicht. Bei einer toten Ente, die in der mittelschwedischen Stadt Eskilstuna gefunden wurde, sei der Erreger der Tierkrankheit am Samstag festgestellt worden, meldete die Zeitung Expressen.

Angst vor Pandemie: Ein Tierpfleger im Berliner Zoo fängt eine Ente ein.

Ein Tierpfleger im Berliner Zoo fängt eine Ente ein.

(Foto: Foto: AP)

Allerdings sei noch nicht klar, ob es sich bei dem Fall um den auch für Menschen gefährlichen Virustyp H5N1 handle. Dafür seien weitere Tests nötig, die noch einige Tage dauern könnten, hieß es.

Nach Angaben der staatlichen Veterinärbehörde Schwedens ist es nicht ungewöhnlich, dass Enten mit dem Vogelgruppenvirus infiziert sind. Im Spätherbst trügen etwa 20 Prozent der Tiere einen leichten und für Menschen völlig ungefährlichen Erreger in sich.

Schwächere Varianten der Vogelgrippe sind seit jeher unter Wildvögeln verbreitet. Auch an deutschen Küsten wurden bei Wildvögeln schon vor Jahren H5- und H7-Viren entdeckt.

Zuletzt waren Vogelgrippefälle aus Kroatien und Großbritannien sowie weitere Erkrankungen in Russland gemeldet worden. In einer britischen Quarantänestation verendete ein infizierter Papagei aus Südamerika.

In Kroatien wurde das Virus bei sechs toten Schwänen und in einem Dorf im asiatischen Teil Russlands bei sechs toten Vögeln gefunden. In keinem der Fälle wurde bisher der für den Menschen hoch gefährliche Erreger H5N1 nachgewiesen. Einige Untersuchungen stehen jedoch noch aus.

Über eine globale Strategie gegen die Vogelgrippe beraten an diesem Montag Gesundheitsminister und führende Vertreter internationaler Gesundheitsorganisationen in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Aus Deutschland reisen Vertreter des Gesundheitsministeriums zu der Konferenz.

Seit das Virus H5N1 im Jahr 2003 in Südostasien entdeckt wurde, starben mehr als 60 Menschen an der Krankheit. Zuletzt wurde am Wochenende ein Mann in Thailand beerdigt. Das Land verschärfte die Bestimmungen zur Geflügelhaltung in den Vogelgrippegebieten.

Experten fürchten, dass Zugvögel aus Russland das heimische Geflügel infizieren könnten. Die Vogelschwärme ziehen gegenwärtig Richtung Westen. In Deutschland und anderen europäischen Staaten muss seit dem Wochenende alles Federvieh in den Stall, erste Kontrollen ergaben am Wochenende keine Verstöße.

In der gesamten EU sollen Geflügelmärkte und -ausstellungen nur noch unter strengsten Auflagen erlaubt und Zoovögel gegen Vogelgrippe geimpft werden. Bei der letzten großen Vogelgrippe-Epidemie in Europa waren 2003 in den Niederlanden 30 Millionen Tiere verendet oder getötet worden.

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