Ätna:Lavastrom vorerst gestoppt

Der Glutstrom aus dem Ätna steht wenige Meter vor Rifugio Sapienza. Mit Bildergalerie und Chronik.

Der Lavastrom des Ätna ist am Mittwoch unmittelbar vor dem Touristenzentrum Rifugio Sapienza zum Stehen gekommen.

Ätna: Feuerwehrleute kühlen die Lava, um den Fluss der heißen Gesteinsmassen zu stoppen

Feuerwehrleute kühlen die Lava, um den Fluss der heißen Gesteinsmassen zu stoppen

Dennoch gönnten sich die Einsatzkräfte keine Pause, sondern arbeiteten mit etwa 70 Bulldozern weiter an der Errichtung einer Barriere aus Erde und Steinen zum Schutz des Komplexes von Läden und Restaurants.

Feuerwehrleute hatten sich bemüht, die nur noch wenige Meter von den Geschäften des Touristenzentrums entfernten Lavamassen durch ständige Bewässerung auszukühlen und dadurch zum Stehen zu bringen.

"Situation im Augenblick ruhig"

Zivilschutzchef Franco Barberi sagte nach einem Rundflug über den Ätna, die Aktivität an der gefährlichen Öffnung in 2550 Metern Höhe habe völlig nachgelassen. "In diesem Augenblick ist die Situation ruhig, es besteht keine Gefahr für Sapienza." Die Lage, so Barberi, sei stabil, aber immer noch kritisch.

Weitere Experten äußerten sich ebenfalls vorsichtig zu den Aktivitäten des Vulkans: "Er ist unberechenbar. Am Morgen macht er Angst, am Nachmittag gibt er völlig unerwartet plötzlich Ruhe."

Die Helfer verstärkten vorsorglich einen Schutzdamm vor dem Zentrum mit Seilbahnstation, Souvenirläden und Büros.

Nicolosi weiterhin nicht bedroht

Auch Wohngebiete wie die Ortschaft Nicolosi seien derzeit nicht bedroht. Eine andere Lavaflut war vier Kilometer vor dem Ort stehen geblieben.

In der Nacht waren glühende Lavamassen bedrohlich nahe an das Zentrum mit der Schutzhütte Sapienza herangerückt. Soldaten und Helfer waren mit Baggern und Bulldozern im Dauereinsatz.

Ein Sprecher der Sicherheitskräfte rief Touristen und Schaulustige auf, die Straßen frei zu lassen und die Rettungsfahrzeuge nicht zu behindern.

Wirtschaftlicher Schaden droht

Nach italienischen Angaben entstünde mit dem Verlust des Zentrums nicht nur erheblicher wirtschaftlicher Schaden. Ein Vulkanologe sagte, dort seien bislang auch Aufzeichnungen zur Aktivität des Ätna gemacht worden. Experten und Zivilschutz stünden somit wichtige Daten nicht mehr zur Verfügung. Der Ätna tobt seit mehr als zwei Wochen.

Quelle: dpa, AP

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