Rückflug von der ISS:Raumfahrer kehren sicher heim

Mehr als 120 Tage haben sie im All verbracht - nun sind sie zurück auf der Erde: Drei Raumfahrer sind mit einer "Sojus"-Kapsel von der Weltraumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. In der Nacht landeten Rekord-Astronautin Sunita Williams und ihre Kollegen in der verschneiten kasachischen Steppe.

Landing of Soyuz TMA-05M

Glücklich gelandet: Rekord-Astronautin Sunita Williams.

(Foto: dpa)

Gelungenes Ende einer arbeitsintensiven Dienstreise: Nach 127 Tagen im All sind der Russe Juri Malentschenko, die Amerikanerin Sunita Williams und der Japaner Akihiko Hoshide in der Nacht sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt.

Ihr Raumschiff Sojus TMA-05M sei um 02.56 Uhr deutscher Zeit (05.56 Uhr Moskauer Zeit) 85 Kilometer nordöstlich der kasachischen Stadt Arkalyk in der verschneiten Steppe gelandet, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Es war die erste Nachtlandung einer Sojus-Kapsel seit 2006.

Zur schnellen Bergung des Trios rund eine Stunde vor Sonnenaufgang waren 14 Hubschrauber, drei Flugzeuge und sieben Geländefahrzeuge aufgeboten worden. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigte Fernsehbilder des russischen Raumfahrtkontrollzentrums, auf denen zu sehen war, wie eine Sojus-Kapsel an einem riesigen Bremsfallschirm in der kasachischen Steppe landete.

In dicke Decken gehüllt und von Scheinwerfern angestrahlt, beantworteten die Raumfahrer bei Temperaturen um minus elf Grad Celsius gut gelaunt die Fragen der Journalisten. Dann wurden sie zu einer ersten medizinischen Kontrolle in beheizte Zelte gebracht.

200 Raumfahrer aus 15 Ländern

Malentschenko, Williams und Hoshide hatten seit Mitte Juli zahlreiche wissenschaftliche Experimente in der ISS durchgeführt. Einige Ergebnisse ihrer Arbeit brachten sie jetzt auch im Gepäck mit. Darüber hinaus haben sie ein russisches, ein japanisches, ein europäisches und das erste private US-Frachtraumschiff auf der Umlaufbahn empfangen und entladen sowie fünf Mini-Satelliten ausgesetzt.

Bei zwei Ausstiegen in den freien Raum führten die Amerikanerin und der Japaner Wartungs- und Reparaturarbeiten durch, der Russe unternahm mit einem Landsmann einen weiteren "Weltraumspaziergang". US-Astronautin Williams stellte mit ihrem Aufenthalt an Bord der ISS einen Rekord auf: Bisher war noch keine Frau am Stück so lange wie sie im All.

Bis kurz vor Weihnachten arbeiten nun der US-Amerikaner Kevin Ford als Kommandeur sowie die Russen Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin zu dritt auf dem Außenposten der Menschheit in rund 420 Kilometern Höhe. Am 21. Dezember sollen sie dann vom Nasa-Astronauten Tom Marshburn, dem Kosmonauten Roman Romanenko und dem Kanadier Chris Hadfield verstärkt werden.

Nach Angaben der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos haben in den vergangenen 14 Jahren mehr als 200 Raumfahrer aus 15 Ländern in der ISS gearbeitet. Die Station umkreist die Erde seit 5000 Tagen und hat dabei bisher 3,5 Milliarden Kilometer zurückgelegt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: