Klimakonferenz in Paris:Staaten einigen sich auf Weltklimavertrag

Klimakonferenz in Paris: Weltklimavertrag von Paris: Szene in der Plenarversammlung nach verkündeter Einigung

Weltklimavertrag von Paris: Szene in der Plenarversammlung nach verkündeter Einigung

(Foto: AP)
  • Fast 200 Staaten einigen sich in Paris nach langen Verhandlungen auf einen Klimavertrag.
  • Der Vertrag soll helfen, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen und langfristig die Treibhausgas-Emissionen auf null zu senken.

Die Delegierten auf der UN-Klimakonferenz in Paris haben einen historischen Durchbruch erzielt. Nach zweiwöchigen Verhandlungen einigten sich die Vertreter von 196 Verhandlungspartner auf einen neuen Klimavertrag. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius stellte als Konferenzvorsitzender die Entscheidung fest. "Ich sehe den Saal, die Reaktion ist positiv, ich höre keine Einwände", sagte Fabius, bevor er die Einigung per Hammerschlag besiegelte. Die Delegierten feierten die Einigung mit minutenlangem Applaus.

Kurz vor dem Abschluss hatte es noch einmal eine Verzögerung gegeben, da einzelne Formulierungen in den Beschlusstexten beziehungsweise deren Übersetzungen nicht korrekt wiedergegeben worden waren. So gab es Verwirrung um die Nutzung der Worte "shall" ("sollen") und "should" ("sollten") in einer Passage des Vertrags. Dies konnte aber ausgeräumt werden.

In den Stunden zuvor hatten sich die Unterhändler demonstrativ geschlossen und zuversichtlich gezeigt. Fabius sprach von einer immensen Verantwortung. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sprach "vom entscheidenden Moment einer langen Reise". Frankreichs Präsident Hollande fordert die Delegierten auf, den 12. Dezember zu einem "historischen Tag, zu einer Botschaft des Lebens" zu machen.

Die Kernpunkte der Einigung

Das Abkommen soll 2020 in Kraft treten und sieht weitreichende Vorgaben und Klimaziele vor. Es soll helfen, die Erderwärmung auf höchsten zwei Grad Celsius zu begrenzen. Um das zu erreichen, sollen die Staaten ihre Klimaschutzpläne alle fünf Jahre überarbeiten - und dürfen sie dabei nicht verschlechtern. Industriestaaten sollen von 2020 an jährlich mindestens 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz bereitstellen.

In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll die Welt ihre Treibhausgas-Emissionen auf null senken. Sie kann Emissionen auch kompensieren, etwa durch Aufforstung oder die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid. Zielmarke ist eine Erderwärmung "deutlich unter" zwei Grad Celsius, mit dem Ziel, noch 1,5 Grad zu erreichen.

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