Zweite Fernsehgebühr:Privatsender bitten Zuschauer zur Kasse

Nicht nur lange Werbepausen, jetzt auch noch eine Gebühr: So müssen sich Millionen Zuschauer künftig das Fernsehen mit ProSieben, Sat.1 und RTL vorstellen.

Für das digitale Satellitenfernsehen werden die Deutschen bald Gebühren zahlen müssen.

Europas größter Satellitenbetreiber SES Astra will ab Ende des Jahres bisher freiempfangbare Fernsehsender digital verschlüsseln und dafür eine monatliche Gebühr von bis zu fünf Euro fordern, wie Astra-Chef Ferdinand Kayser dem Handelsblatt vom Mittwoch sagte.

Der Luxemburger Konzern verhandele derzeit mit Sendergruppen wie ProSiebenSat1 und RTL über eine Verschlüsselung ihrer bisher gratis zu empfangenden Programme.

Zugangskarte und Decoder

Über die monatliche Gebühr hinaus brauchen die Zuschauer demnach künftig eine Zugangskarte (Smartcard) und ein passendes Empfangsgerät (Decoder/Set-Top-Box).

Wie hoch die Gebühr ausfallen wird, ist nach Angaben Kaysers noch nicht entschieden. "Sie wird aber unter fünf Euro monatlich liegen", sagte der frühere Chef des Bezahlsenders Premiere der Zeitung.

Betroffen von Plänen des Satellitenkonzerns, der den deutschen Markt beherrscht, sind hier zu Lande 16,2 Millionen Haushalte. 6,3 Millionen von ihnen können bereits digitales Fernsehen empfangen - Tendenz stark steigend.

Um das neue Angebot für das digitale Bezahlfernsehen voranzutreiben, will Astra dem Handelsblatt zufolge in Unterföhring eine Tochterfirma für Service und Marketing einrichten.

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