Yahoo:Mitarbeiter rausgekickt, Gewinn verdreifacht

Erst gab es einen massiven Jobabbau, dann einen überragenden Konzerngewinn: Yahoo reiht sich ein in die Positivserie von IT-Quartalszahlen.

Der US-Internetkonzern Yahoo hat mit einem unerwartet starken Gewinnsprung die Serie guter Quartalszahlen in der IT-Branche fortgesetzt. Allerdings steigerte Yahoo den Gewinn im dritten Quartal nur durch Jobabbau, Einsparungen und Anteilsverkäufe. Der Umsatz fiel nochmals deutlich.

Der zuletzt schwer kriselnde Konzern konnte seinen Überschuss auf 186 Millionen Dollar mehr als verdreifachen nach 54 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz ging angesichts der Werbeflaute nochmals um zwölf Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarde Euro) zurück, wie Yahoo nach US-Börsenschluss mitteilte.

Die seit Jahresbeginn amtierende Yahoo-Chefin Carol Bartz äußerte sich zufrieden: "Wir hatten ein solides Quartal, das zeigt, dass sich unsere wesentlichen Geschäfte stabilisieren."

Jeder 20. muss gehen

Yahoo hat erhebliche Umstrukturierungen vorgenommen, seitdem Bartz im Januar das Ruder bei dem Internetkonzern übernommen hat. Im April kündigte das Unternehmen an, die Zahl seiner Mitarbeiter um fünf Prozent zu verringern. Zudem trennte sich der Konzern von hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Geschäftsteilen.

Finanzchef Tim Morse sagte, es gebe eindeutig Anzeichen für eine Stabilisierung der Märkte. Die wichtigsten Anzeigenkunden des Konzerns begännen wieder Geld auszugeben.

Mit seinen wichtigsten Eckzahlen übertraf Yahoo die Marktschätzungen. Besonders der Gewinn und die Prognose für die nächsten Monate fiel klar höher aus. Die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel um gut sechs Prozent zu. Seit Jahresbeginn kletterte sie um rund 40 Prozent auf 17,17 Dollar.

Genehmigungen stehen noch aus

Im Kampf gegen den deutlichen Suchmaschinen-Marktführer Google hat sich Yahoo mit Microsoft verbündet. Yahoo will die Suchtechnologie von Microsoft nutzen. Die Allianz muss noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden, das Vorhaben wird derzeit von den EU- und US-Wettbewerbsbehörden geprüft. Zuvor hatte Microsoft erfolglos versucht, Yahoo ganz zu schlucken.

Für das laufende vierte Quartal erwartet Yahoo Umsätze zwischen 1,6 und 1,7 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis soll zwischen 135 und 155 Millionen Dollar liegen.

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