Yahoo:Fühler in Richtung AOL ausgestreckt

Yahoo stemmt sich gegen den Verkauf an Microsoft. Das Internetportal will offenbar die Fusionsgespräche mit AOL neu aufnehmen.

Das US-Internetunternehmen Yahoo sucht einer Zeitung zufolge nach Alternativen zum Kaufangebot von Microsoft. Wie die britische Times am Montag ohne Quellenangabe berichtete, will Yahoo die in der Vergangenheit gescheiterten Fusionsgespräche mit der Onlinetochter des Time-Warner-Konzerns AOL wieder aufnehmen.

Der Suchmaschinenbetreiber erwäge auch Allianzen mit Google und Disney, um die knapp 42 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte des weltgrößten Softwareherstellers abzuwehren.

Erste Risse in der Abwehrfront

Yahoos Abwehrfront zeigt allerdings erste Risse. Am Sonntag sprach sich eine Aktionärsgruppe zum ersten Mal öffentlich gegen die ablehnende Haltung der Unternehmensführung aus. "Wir wollen nicht, dass Yahoo unter dem derzeitigen Direktorium und Management unabhängig bleibt", schrieb am Sonntag der Leiter der Organisation Yahoo Plan B, Eric Jackson, in seinem Blog.

Zu der Gruppe gehören 100 derzeitige und ehemalige Yahoo-Beschäftigte, die zusammen 2,1 Millionen der insgesamt 1,4 Milliarden Aktien des Konzerns halten. Jackson kritisierte, dass Firmenchef Terry Semel zu wenig unternehme, um den Aktienkurs zu steigern.

Kreisen zufolge ist der von Microsoft gebotene Kaufpreis dem Yahoo-Management zu niedrig. Der Konzern sehe sich mit der Offerte als unterbewertet und wolle das Angebot zurückweisen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Wochenende.

Höherer Preis könnte zu Verhandlungsbereitschaft führen

Damit deutete sich allerdings erstmals konkreter an, dass die Yahoo-Führung bereit sein könnte, bei einem höheren Preis über einen Verkauf des Konzerns zu verhandeln.

Microsoft will mit einer Übernahme Yahoos im Internet-Geschäft Boden auf Marktführer Google gutmachen. Es wäre die bislang größte Fusion zweier Computertechnologie-Konzerne.

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