World Trade Center:Offenbar nur ein Turm versichert

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Larry Silverstein, Pächter des World Trade Centers, hatte offenbar nur einen Turm versichert.

Welche finanziellen Folgen der Terroranschlag in den USA verursacht haben könnte, ist weiterhin unklar. Derzeit gehen Analysten von Schäden in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar aus, heißt es in der Versicherungsbranche.

Zum Vergleich: Die Schweizer Rückversicherung Swiss Re beziffert in einer Studie die Schäden aus allen Katastrophen des vergangenen Jahres auf 50 Milliarden Dollar, wovon freilich nur 10,6 Milliarden Dollar versichert gewesen seien.

"Wir rechnen noch"

Im Grunde ließen sich die Folgen der US-Terroranschläge aber bislang überhaupt noch nicht abschätzen, betonen Versicherungsvertreter. "Wir rechnen derzeit die Zahlen zusammen", heißt es unisono etwa bei den beiden weltweit größten Rückversicherungsgesellschaften, Münchener Rück und Swiss Re.

Allein schon der Schadensfall World Trade Center ist kaum zu überblicken.

Pikantes Detail: Lediglich einer der beiden Türme war nach Informationen des Insurance Information Institute in New York gebäudeversichert.

Die Erstversicherer hatten offenbar praktisch ausgeschlossen, dass die Zwillingstürme gleichzeitig verloren gehen könnten. Daher wurde nur der Schaden an jeweils einem Turm abgesichert, nicht aber der Totalverlust beider Türme.

Schon der Zusammenbruch eines ganzen Wolkenkratzers galt bisher in der Versicherungswirtschaft als höchst unwahrscheinlich, allenfalls wurde mit einem Verlust einiger Stockwerke im Rahmen etwa eines Feuerschadens gerechnet.

Im Frühjahr erst war der Wert des World Trade Centers auf 1.2 Milliarden Dollar geschätzt worden. Es galt als voll vermietet und sollte jährlich einen operativen Gewinn von 200 Millionen Dollar abwerfen.

Immobilienmagnat Larry Silverstein hatte sich im Juli mit den Hafenbehörden von New York und New Jersey als Eigentümer auf einen 99 Jahre laufenden Pachtvertrag im Wert von 3,2 Milliarden Dollar geeinigt.

An den Börsen verhaltene Zuversicht

An den Börsen werden die Folgen des Anschlages für die Versicherungswirtschaft mittlerweile wieder etwas optimistischer eingeschätzt als noch vor wenigen Tagen, da einige Unternehmen erste Schätzungen bezüglich des sie betreffenden Schadens abgegeben haben.

Unmittelbar nach der Terrorattacke übersetzten sich die Verluste bei den Aktien der Rückversicherungsgesellschaften - grob überschlagen - in einen angenommenen Schaden von 60 Milliarden Dollar.

(sueddeutsche.de)

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