Wohnen:Vermieter müssen einem nicht leidtun

Justizminister Maas will Mieter besserstellen - der Vorstoß ist richtig.

Kommentar von Jan Heidtmann

Vermieter in Deutschland, das scheint zur Zeit ein hartes Geschäft zu sein. Erst verhängt der Justizminister eine Mietpreisbremse und lässt die Hausbesitzer für den Makler aufkommen. Nun folgt der nächste Streich: Demnächst sollen Mieter nach dem Willen von Heiko Maas weniger für die Modernisierung einer Wohnung zahlen. Und Mieterhöhungen werden geringer ausfallen, wenn der Mietpreisspiegel tatsächlich neu berechnet werden sollte.

Leid tun muss einem der Vermieter dennoch nicht. In den Ballungsgebieten herrschen seit geraumer Zeit beste Bedingungen für Wohnungsbesitzer, da lassen sich leicht Wege finden, um die Mietpreisbremse und Maklerkosten zu umgehen. Zudem wurden vor zwei Jahren zahlreiche Regelungen zugunsten der Vermieter erlassen. Darunter, dass Bewohner bei Lärm und Dreck, der bei der energetischen Sanierung entsteht, die Miete nicht mindern können. Und selbst wenn sich ein Mieter die Wohnung nach der Modernisierung nicht mehr leisten kann, darf saniert werden.

Deshalb ist es richtig, wenn der Justizminister nun die Belastung für die Mieter begrenzen will. Noch besser wäre es, die zusätzlichen Kosten vom Erfolg einer Modernisierung abhängig zu machen, wie es Mietervereine fordern. Dann müssten die Mieter nur den Betrag von einer energetischen Sanierung übernehmen, den sie tatsächlich dadurch einsparen.

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