Wirtschaft kompakt:Konkurrenz für die Lieferanten

Die Elektrohandelskette Saturn plant eigene Marken. BMW freut sich über einen Absatz auf Vorkrisen-Niveau. Ferrero verzichtet künftig auf Eier aus Käfighaltung.

Die Elektrohandelskette Media-Saturn will mit eigenen Marken den etablierten Herstellern von Hausgeräten und Unterhaltungselektronik Konkurrenz machen. In den kommenden zwei Jahren werde die Metro-Tochter in ihren Mediamarkt- und Saturn-Läden nach und nach vier selbstentwickelte Marken einführen, sagte Media-Saturn-Chef Roland Weise.

Kunden in einer Saturn-Filiale in München

Saturn will mit eigenen Marken seinen Lieferanten Konkurrenz machen.

(Foto: DPA-SZ)

Die Geräte - vom Haarföhn über den Computer bis zum Kühlschrank - würden vor allem in Asien von Auftragsfertigern nach Vorgaben der Ingolstädter produziert und sollen etwa zehn Prozent billiger angeboten werden als vergleichbare Markenprodukte. Zu den Produzenten gehören unter anderem die chinesische Foxconn, aber auch der Hausgerätehersteller Bosch Siemens.

Babykleidung wird teurer

Kinder- und Babybekleidung wird im kommenden Jahr teurer. 2011 gehen die Preise nach oben, "aber es wird kein Drama", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Jürgen Dax, kurz vor der "Kind+Jugend", der weltgrößten Messe für Kinderausstattung. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Die Preise für Spielzeug sollen stabil bleiben.

Der Umsatz bei der Kinderbekleidung sank 2009 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet der BTE insgesamt eine Umsatzabnahme auf 2,6 Milliarden Euro. Das bedeute aber angesichts des Geburtenrückgangs dennoch einen Zuwachs pro Kind von 240 auf 260 Euro. Nach wie vor werden Pullis oder Hosen häufig bei preiswerten Anbietern wie Textildiscountern oder Drogeriemärkten gekauft.

BMW verkauft auf Vorkrisen-Niveau

BMW hat im August deutlich mehr Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Weltweit seien insgesamt 103.239 Wagen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce an neue Besitzer gegangen, 12,5 Prozent mehr als im August 2009, sagte ein Konzernsprecher. Von Januar bis Ende August sei die Zahl der an die Kunden gelieferten Wagen ebenfalls um 12,5 Prozent auf 919.258 gestiegen.

Der August-Absatz habe sich besser als erwartet entwickelt, sagte BMW-Vorstandsmitglied Ian Robertson. "Wir verzeichnen eine stabile Aufwärtsentwicklung und kehren allmählich auf das Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise zurück." Bei der Marke BMW seien nicht nur 16,3 Prozent mehr Autos als im Vorjahresmonat verkauft, sondern erstmals auch wieder mehr Fahrzeuge als im August der Jahre 2007 (plus 3,6 Prozent) und 2008 (plus 3,1 Prozent) abgesetzt worden.

Die Zahl der verkauften BMW-Fahrzeuge stieg kräftig um 16,3 Prozent auf 88.007. Insgesamt betrachtet seien die meisten Fahrzeuge an Asien und insbesondere China gegangen. "In China haben wir dieses Jahr bereits über 106.000 BMW und Mini und somit schon mehr Fahrzeuge als 2009 insgesamt verkauft", sagte Robertson weiter.

Ferrero verzichtet auf Eier aus Käfighaltung

Der Süßwarenhersteller Ferrero will künftig keine Eier von Hühnern aus Käfighaltung mehr verwenden. Bis Ende des Jahres 2012 wolle Ferrero vollständig auf Käfigeier für Milchschnitten und andere eihaltige Produkte verzichten, teilte die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt mit.

Ferrero folgt damit Herstellern wie Mars, Ritter Sport oder Hachez, die laut Stiftung bereits auf Eier aus Boden- oder Freilandhaltung umgestiegen sind. Supermarkt-Ketten wie Aldi, Lidl und Real hatten im vergangenen Jahr angekündigt, keine Käfigeier mehr zu verkaufen. Eier von Hühnern aus Käfighaltung werden vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet. Auf den Lebensmittelverpackungen ist jedoch nicht ersichtlich, welche Eier verarbeitet wurden. Die Käfigfrei-Kampagne von 13 Tierschutzorganisationen fordert von der Lebensmittelindustrie den vollständigen Verzicht auf Käfigeier.

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