Wirtschaft kompakt:Ein paar Tausender extra

Auch die Audi-Mitarbeiter profitieren vom Aufschwung: 6500 Euro gibt's im Durchschnitt als Bonus. Außerdem: Siemens setzt sich mit seiner Klage vor dem EU-Gericht nicht durch und muss 400 Millionen Euro Zahlen. Das Wichtigste in Kürze.

Boni in der Industrie: Die Mitarbeiter von Audi bekommen eine Erfolgsprämie von durchschnittlich 6513 Euro, teilte das Unternehmen mit. Das entspricht ungefähr eineinhalb Monatslöhnen. Insgesamt schüttet der Konzern mehrere Hundert Millionen Euro an die rund 42.500 tariflich beschäftigten Mitarbeiter aus.

Wirtschaft kompakt: Audi-Mitarbeiter werden an Rekordzahlen des Konzerns beteiligt: Durchschnittlich bekommt jeder 6513 Euro.

Audi-Mitarbeiter werden an Rekordzahlen des Konzerns beteiligt: Durchschnittlich bekommt jeder 6513 Euro.

(Foto: AP)

"Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten hart für den Erfolg von Audi. Jetzt erhalten sie ihren verdienten Anteil am Gewinn", sagte Peter Mosch, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. Auch die Beschäftigten in Ungarn und Belgien erhalten eine Erfolgsprämie.

Das Unternehmen aus Ingolstadt hatte im vergangenen Jahr mit 1,1 Millionen Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord eingefahren. Das waren 15 Prozent mehr als im Jahr davor, das noch von der Wirtschaftskrise geprägt war. Damals hatten die Mitarbeiter eine Prämie von insgesamt 3500 Euro erhalten.

Kein Erbarmen für Siemens

Einspruch abgelehnt: Das EU-Gericht in Luxemburg hat eine Klage von Siemens gegen die Zahlung einer Kartellstrafe zurückgewiesen.

Im Januar 2007 hatte die EU-Kommission Siemens und zehn andere Unternehmen aus Europa und Japan wegen eines Kartells für gasisolierte Schaltanlagen zu Geldbußen von insgesamt 750 Millionen Euro verdonnert. Siemens hatte mit 396 Millionen Euro die höchste Strafe kassiert. Den Unternehmen war vorgeworfen worden, Ende der 80er Jahre Auftragskontingente aufgeteilt und Preise abgesprochen zu haben.

Alle beteiligten Unternehmen bis auf den Schweizer Konzern ABB klagten. ABB hatte als Kronzeuge das Kartell den Behörden verraten und deshalb die eigentlich vorgesehene Strafe von 215 Millionen Euro erlassen bekommen. Die Geldstrafen für Siemens Österreich, Alstom, Areva und andere Kartellbeteiligte reduzierte das Gericht.

Pro Sieben Sat 1 zeigt gute Zahlen

Der Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 beschert seinen Aktionären ein kleines Happy End: Das Unternehmen zahlt nach zwei mageren Jahren für 2010 wieder eine Dividende. Für eine Vorzugsaktie sollen 1,14 Euro ausgeschüttet werden, für eine Stammaktie 1,12 Euro, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahr waren es lediglich zwei Cent je Vorzugsaktie, die Stammaktien brachten gar nichts ein.

Pro Sieben Sat 1 hatte im Jahresschlussquartal den operativen Gewinn durch höhere Werbeeinnahmen um 17 Prozent auf 359 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz betrug 954 Millionen Euro, was einem Plus von acht Prozent entspricht. Damit haben sowohl Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Vorstand kündigte für dieses Jahr einen weiteren Anstieg der Zahlen an.

Der Medienkonzern gehört noch den Finanzinvestoren KKR und Permira, die derzeit Stammaktien verkaufen wollen. Als möglicher Käufer wird die Axel Springer AG gehandelt.

Schaeffler verkauft Conti-Aktien

Schaeffler will einen Teil seiner Aktien am Automobilzulieferer Continental abgeben. Über den Umfang des Pakets werde noch diskutiert. Schäffler wolle aber mehr als 50 Prozent der Aktien behalten, berichtet die Financial Times Deutschland mit Berufung auf Verhandlungskreise. Weder Schaeffler noch Conti wollten dazu Stellung nehmen.

Schaeffler war im Sommer 2008 gegen den Willen der damaligen Conti-Spitze bei dem Konzern eingestiegen und hält derzeit gute 75 Prozent der Wertpapiere. Dem Blatt zufolge sind Konzern und Eignerfamilie zusammen noch mit circa elf Milliarden Euro aus dem Kauf der Conti-Anteile verschuldet.

2010 machte Europas größter Reifenhersteller Continental einen Gewinn von 576 Millionen Euro bei einem Umsatz von 26 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs demnach um fast ein Drittel.

Nachdem das Geschäft in der Wirtschaftskrise noch deutlich geschrumpft war, sollen die Erlöse im laufenden Jahr um zehn Prozent auf mehr als 28,5 Milliarden Euro gesteigert werden, teilte das Unternehmen mit.

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