Wirtschaft:Bericht: Deutsche Bank will Boni drastisch kürzen

Bis zu 90 Prozent der Bonuszahlungen für 2016 sollen nicht-tarifgebundenen Mitarbeitern dem "Spiegel" zufolge gestrichen werden. Es gibt aber Ausnahmen.

Die Deutsche Bank will einem Medienbericht zufolge die Bonuszahlungen für führende Mitarbeiter drastisch kappen. Das Institut wolle am Mittwoch verkünden, dass bei nicht-tarifgebundenen Angestellten etwa 90 Prozent der Bonuszahlungen für 2016 gestrichen würden, berichtet Spiegel Online.

Erstmals sollen auch in großem Stil Investmentbanker in London und New York betroffen sein. Für bestimmte Personengruppen solle es aber Ausgleichspakete geben, um die Auswirkungen zu begrenzen und eine Massenabwanderung von Mitarbeitern zu verhindern. So sollten vor allem Führungskräfte, an denen wichtige Kundenbeziehungen hingen, weiter Boni erhalten. Diese würden aber entweder erst ab 2021 ausgezahlt oder in Aktien gewährt, die zunächst nicht verkauft werden dürften.

Die Deutsche Bank hatte den Gesamtbetrag für die variable Vergütung im Konzern in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgeschmolzen: Für das Jahr 2013 waren es noch rund 3,2 Milliarden Euro, ein Jahr später 2,7 Milliarden Euro und für 2015 dann 2,4 Milliarden Euro. Zugleich jedoch bekamen Festvergütungen steigendes Gewicht.Viel Zeit für eine Entscheidung über den aktuellen Bonuspool bleibt nicht mehr: Die Boni für das abgelaufene Geschäftsjahr werden üblicherweise im März ausgezahlt, zuvor muss der Aufsichtsrat die Vergütung absegnen und die Mitarbeiter sollen informiert werden.Ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses wollte den Bericht am Dienstagabend nicht kommentieren.

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