Wirschaftsprüfung:Insiderskandal erschüttert KPMG

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG wird von einer Insiderhandelsaffäre erschüttert.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG wird von einer Insiderhandelsaffäre erschüttert.

(Foto: Bloomberg)

Skandale bei Wirtschaftsprüfern sind äußerst selten: Nun wurde bekannt, dass ein KPMG-Mitarbeiter wichtige Informationen an Dritte weitergegeben haben soll. Die Firma hat sich von ihm getrennt - verliert aber trotzdem wichtige Klienten.

Es ist ein neuerlicher Schlag für die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG: Erst musste sich die Firma nach der Finanzkrise schwere Vorwürfe gefallen lassen, die Probleme bei großen Banken und Finanzdienstleistern nicht frühzeitig bemerkt zu haben, nun wird sie von einer Insiderhandelsaffäre erschüttert.

KPMG teilte mit, dass ein hochrangiger Partner in Los Angeles offenbar Informationen an eine dritte Person weitergegeben habe. Die Informationen wurden dann offenbar für Aktiengeschäfte genutzt. Von dem Partner habe man sich inzwischen getrennt und die Mandate von zwei Firmen zurückgegeben.

Dem Wall Street Journal Deutschland zufolge handelt es sich bei dem Ex-Mitarbeiter um Scott London. Er soll bis zu seiner Entlassung in der vergangenen Woche für die Prüfung der US-Unternehmen Herbalife und Skechers zuständig gewesen sein. Sie zählen nun nicht mehr zu den Klienten von KPMG. London sagte gegenüber dem Wall Street Journal, er bedaure sein Handeln: "Was ich getan habe, war falsch". Die Weitergabe von Daten an Dritte sei seit einigen Jahren geschehen, schreibt die Zeitung.

London selbst behauptet keine Dokumente weitergegeben, sonder nur Telefonate geführt zu haben. Dabei soll er nach Informationen des Wall Street Journal Deutschland gesagt haben: "Bei denen läuft es gut" oder "Bei denen läuft es nicht so gut". Als Gegenleistung hätte er Geldbeträge zwischen 1000 und 2000 Dollar erhalten. Inzwischen soll sich auch die Bundespolizei FBI mit dem Fall beschäftigen.

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