Wirbel um Ferdinand Piëch:Eklat bei Volkswagen

Offener Bruch mit Porsche: VW-Chefaufseher Piëch hat auf der Aufsichtsratssitzung des Konzerns die Vertreter Porsches hängenlassen - und gegen sie gestimmt. Die Empörung ist groß.

VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat in der Sitzung am Freitag in Wolfsburg bei einem Antrag nicht für den Sportwagenbauer gestimmt und sich damit auf die Seite von VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh gestellt.

"Ich bin entsetzt über das Abstimmungsverhalten des Aufsichtsratsvorsitzenden", sagte der Chef des Porsche-Kontrollgremiums, Wolfgang Porsche, zum Vorgehen seines Cousins.

Mit dem Abstimmungsverhalten wird eine der größten Befürchtungen Porsches wahr: Wenn Porsche künftig beispielsweise einzelne Teile von Audi übernehmen möchte, muss dieses erst vom VW-Aufsichtsrat genehmigt werden.

Piëch war bei der Sitzung selber nicht anwesend. Er hatte seine Stimmenthaltung vorab an seinen Stellvertreter Jürgen Peters von der IG Metall übergeben. Die Gründe für das Fernbleiben von Piëch bei der wichtigen Sitzung waren zunächst nicht bekannt.

Bei dem nun genehmigten Antrag ging es um einen Vorstoß von VW- Betriebsratschef Osterloh. Dieser hat nun erreicht, dass alle Geschäfte, die Porsche mit Audi macht, vom VW-Aufsichtsrat genehmigt werden müssen.

Piëch hat als Vorsitzender ein Doppelstimmrecht. Porsche unterlag bei dem Antrag mit neun zu zehn Stimmen.

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