Was kommt:Unfallfolgen und Alpen Elvis

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20 Jahre her: Die López-Affäre bei VW. (Foto: DPA)

Wie Insa Klasing die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken vorantreibt und Andreas Gabalier den Erfolg plant.

Von Ulrich Schäfer

Insa Klasing, 37, hat sich vor Kurzem bei einem Reitunfall beide Arme gebrochen. Sie sagt, dass das wie eine Master Class in Sachen Führung war. Denn anschließend musste sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und Dinge delegieren. Weitere Führungstipps verrät die Frau, die für die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken die Expansion in Deutschland vorantreibt, im Montagsinterview. Auch ein Gebiss, das im Wohnzimmer ihrer Eltern steht, spielt dabei eine Rolle.

José Ignacio López führte da ganz anders, seine Methoden als Einkaufschef von Volkswagen waren höchst umstritten. Der "Würger von Wolfsburg" drückte die Preise der Zulieferer brutal. Bekannt wurde er durch die nach ihm benannte López-Affäre; er und seine "Krieger" hatten kistenweise vertrauliche Unterlagen von ihrem früheren Arbeitgeber Opel mitgehen lassen. Am Dienstag vor 20 Jahren musste der Spanier bei VW gehen, Konzernpatriarch Ferdinand Piëch ließ ihn fallen - andernfalls hätte General Motors, der Mutterkonzern von Opel, einem Vergleich in der López-Affäre nicht zugestimmt. Bei VW wäre man froh, wenn man heute bloß Probleme in der Dimension López hätte.

Siemens feiert am Dienstag den 200. Geburtstag seines Gründers Werner von Siemens. Wo? Na, klar: in Berlin. Dort ist das Unternehmen 1847 entstanden. Beim Festakt sprechen die Kanzlerin und die Siemens-Nachfahrin Nathalie von Siemens , außer dem Konzernchef reden Joe Kaeser und Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Einen Tag später, am Mittwoch, tagt der Aufsichtsrat von Siemens. Es geht unter anderem um die Bilanz des letzten Geschäftsjahres, das am 30. September endete, den Börsengang der Medizintechniksparte und die Nachfolge von Cromme. Wobei der 73-Jährige noch gut 26 Jahre bei Siemens hätte, wenn er so lange an der Macht bliebe wie sein einstiger Mentor bei Thyssen-Krupp: der große Berthold Beitz.

43 Jahre jünger als Siemens ist die Allianz, gegründet 1890. Und sie will künftig frischer wirken: Vorstandschef Oliver Bäte präsentiert am Mittwoch seine neue Digitalstrategie. Es geht, logo, um Big Data. Das gibt es schon heute bei der Allianz, aber unsortiert und vielfach auf Papier. Bäte will die Daten künftig klüger nutzen. Schlaue Sache.

Kann man Erfolg planen? Ja, wenn es nach Andreas Gabalier geht. Der österreichische Sänger, von den Medien auch als "Alpen-Elvis" bezeichnet, erzählt im "Reden wir über Geld"-Interview am Freitag, wie er in der Marketing-Vorlesung an der Uni die wichtigste Lektion für seinen späteren Erfolg gelernt hat: Es sei sinnvoller, irgendwo der Erste zu sein, als etwas Bestehendes besser zu machen. Gabalier erfand deshalb das Konzept des "Volks-Rock 'n' Rollers" und verdient seither Millionen mit seiner speziellen Mischung aus Hüftschwung und Humptata. Die Verehrung genießt er sichtlich: Im Gespräch holt Gabalier zwischendurch sein Handy hervor und zeigt Fotos von Frauen, die sich seinen Namen tätowieren ließen. "Irre, oder?"

Was noch? Der Schriftsteller Stefan Zweig wurde am Montag vor 135 Jahren geboren. Er hat einst, vieldeutig, festgestellt: "Jeder Glaube, der dem Geld oder der Macht dient, nimmt Schaden an seiner Seele."

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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