Was kommt:Querdenker

Gustav Schmoller, 1901

Gustav Friedrich von Schmoller (1838-1917) - das Porträt malte Franz von Lenbach.

(Foto: Blanc Kunstverlag)

Ohne Gustav Schmoller hätte sich die Ökonomie hierzulande anders entwickelt. Am Dienstag vor 100 Jahren ist der Wissenschaftler gestorben.

Von Ulrich Schäfer

Jan Michael Mrosik ist Chef der Division "Digitale Fabrik" von Siemens. Im Montagsinterview erzählt er von den digitalen Aufgaben, die mit dem traditionellen Siemens-Geschäft zusammengeführt werden müssen und den Chancen und Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Er spricht vom Vernetzen, der Notwendigkeit der Technik und von Dingen, die nur analog funktionieren. Gutes Essen zum Beispiel.

Gustav Schmoller ist ein Name, der den meisten Deutschen wenig sagt. Und doch: Ohne ihn hätte sich die Ökonomie hierzulande in eine andere Richtung entwickelt. Der Mann, der am Dienstag vor 100 Jahren gestorben ist, versuchte nicht bloß den Markt zu sehen, hielt nichts von der wertfreien Wissenschaft, wie sie etwa Max Weber forderte, sondern sah es als vorderste Aufgabe der (Wirtschafts-)Wissenschaftler an, Werturteile zu treffen und politisch und gesellschaftlich Position zu beziehen. Nils Goldschmidt, Professor an der Universität Siegen und Vorsitzender der "Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft", würdigt Schmoller in einem Porträt als den "Hans-Werner Sinn des späten 19. Jahrhunderts".

Kann sich heute noch jemand eine Welt ohne iPhones vorstellen? Zehn Jahre ist es erst her, dass Apple das erste Modell auf den Markt brachte, an diesem Donnerstag jährt sich der Tag, an dem das neue Smartphone in den USA in den Handel kam. Steve Jobs, der geniale Firmengründer, hatte das Gerät knapp sechs Monate zuvor, Anfang 2007, in einer legendären Keynote angekündigt. "Heute erfindet Apple das Telefon neu", sagte er damals. Manche empfanden das vor zehn Jahren als großkotzig. Heute weiß man: Jobs hat eher untertrieben.

Was noch? An diesem Montag jährt sich zum 60. Mal der Todestag des Psychiaters und Schriftstellers Alfred Döblin ("Berlin Alexanderplatz"). Von ihm stammt die tiefsinnige Erkenntnis: "Geist tritt mit Vorliebe in der Form des Schwachsinns auf."

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