Was kommt:Gamescom in Köln

Spielemesse Gamescom
(Foto: Marius Becker/picture alliance/dpa)

Am Dienstag eröffnet die Computerspielmesse Gamescom in Köln ihre Pforten. Und am Samstag gibt es den Wirtschafts-Report zu Netflix.

Von Malte Conradi

Erst gibt sie Videobloggern Live-Interviews auf Youtube, dann kündigt Angela Merkel auch noch ihr Kommen zur Gamescom an, der größten Computerspiel-Messe, die am Dienstag in Köln eröffnet. Klare Sache, befand die Redaktionskonferenz diese Woche: Die Kanzlerin will die Jugend erreichen, ja womöglich sogar Wahlkampf betreiben. "Unsinn", befand da der Kollege Matthias Huber, Experte für Computerspiele und manch anderes Digitale. "Glaubt bloß nicht, nur junge Menschen würden spielen!"

Ja, es ist ein Vorurteil, dass nur die Jugend Computerspiele nutzt - genauso falsch, wie der Glaube, das sei ein dumpfes Hobby für ein paar menschenscheue Kellerbewohner. Tatsächlich spielt etwa jeder dritte Deutsche mehr oder weniger intensiv auf dem Computer, dem Tablet oder Handy. Davon können andere Industrien nur träumen. Auf der Gamescom zeigt nun die wohlhabende Spielebranche, dass sie über den Status einer Nischenindustrie weit hinaus ist. Dabei rückt auch der E-Sport, der professionelle Computerspiel-Wettkampf, immer mehr in den Mittelpunkt: TV-Sender haben dazu inzwischen regelmäßige Sendungen im Programm und bei den Turnieren geht es um Preisgelder in sechsstelliger Höhe. Am Dienstag beginnt die SZ mit der Berichterstattung über diese wichtige Messe.

Und dann blicken wir in der Münchner Zentrale mal wieder neidisch nach New York, wo unsere Korrespondentin Kathrin Werner Menschen wie Martine Rothblatt treffen darf. Rothblatt zählt seit Jahren zu den bestbezahlten Managerinnen in den USA. Zu einer beeindruckenden Frau machen sie noch ein paar andere Kleinigkeiten: Rothblatt ist - kurz Luftholen - Gründerin und Chefin eines Pharmaunternehmens, sie ist auf Weltraum-Recht spezialisierte Anwältin, als Erfinderin arbeitet sie an der Unsterblichkeit. Sie hat ein Satelliten-Radionetzwerk an die Börse gebracht, sie hat Bücher geschrieben über die Rolle des Geschlechts in der Gesellschaft, die Übertragung von Körperteilen zwischen verschiedenen Spezies oder über den Nahost-Konflikt. Und noch etwas, das Bewunderer glauben lässt, Rothblatt sei mehrere Menschen in einem: Die ersten 30 Jahre ihres Lebens lebte sie als Mann. Das alles und noch mehr über Martine Rothblatt im Mittwochsporträt.

Am Samstag schreibt Jürgen Schmieder den großen Wirtschafts-Report über "die Erschütterung eines Erschütterers", wie er es nennt: Der Online-Video-Dienst Netflix hat die Art, wie Menschen Inhalte konsumieren, revolutioniert - und raubt vielen von uns mit seinen Serien den Schlaf. Nun wird Netflix sowohl von Old-School-Produzenten wie Disney als auch von neuen Störern wie Amazon angegriffen. Die Schulden sind immens, der Druck, gute und teure Inhalte zu produzieren, auch. Ein spannender Bericht über eine Branche, deren Wandel noch lange nicht zu Ende ist.

Was noch? Am Dienstag wird der Big Mac 50 Jahre alt. Der McDonald's-Burger, der eigentlich zwei Burger ist, wird also seit einem halben Jahrhundert quasi unverändert verkauft. Doch, eine Änderung gab es in der Zwischenzeit: In einigen Ländern gibt es auch den Double Big Mac mit vier Scheiben Fleisch. Schließlich war das Trumm einst die Antwort auf den Rivalen Burger King, der geworben hatte: "Je größer der Burger, desto besser der Burger". Auch das ist Fortschritt.

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