Walt Disney:Star-Wars-Helden bekommen eigene Filme

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Der Bösewicht aus Star Wars: Bekommt Darth Vader bald einen eigenen Kinofilm? (Foto: dpa)

Erfolg im Fernsehen, Miese an den Kinokassen: Im ersten Geschäftsquartal konnte Walt Disney seinen Umsatz steigern - dank Einnahmen aus Werbung und Gebühren aus der Fernsehsparte. Jetzt hat der Unterhaltungskonzern einen ganz neuen Plan für die Helden aus "Star Wars" verkündet.

Mit drei geplanten Fortsetzungen der Weltraumsaga "Star Wars" hat der Disney-Konzern noch nicht genug. Gleichzeitig sollen Extra-Filme rund um die Star-Wars-Charaktere entstehen, kündigte Disney-Chef Bob Iger am Dienstag an. Wie das US-Branchenblatt Hollywood Reporter berichtete, sollen Regisseur Lawrence Kasdan ("French Kiss", "Dreamcatcher") und Drehbuchautor Simon Kinberg ("Mr. & Mrs. Smith") zwei dieser Spin-off-Filme inszenieren. Welche Weltraum-Helden darin vorkommen sollen, wurde nicht bekannt.

Disney hatte Ende Januar verkündet, dass J. J. Abrams ("Mission: Impossible III", "Super 8") die Regie von Episode sieben der Star-Wars-Fortsetzung übernimmt. Michael Arndt, der Oscar-prämierte Schreiber von "Toy Story 3" und "Little Miss Sunshine", ist als Drehbuchautor an Bord.

Die Folge ist für 2015 geplant. Über sechs Jahre hinweg sollen danach Teil acht und neun der Krieg-der-Sterne-Saga in die Kinos kommen. Star-Wars-Schöpfer George Lucas hatte sein Film-Imperium im vergangenen Oktober an Disney verkauft.

Derzeit bleiben die Erfolge an den Kinokassen für Disney aus. Vor einem Jahr hatte Disney die Zuschauer mit der 3-D-Version von "König der Löwen" sowie mit den "Muppets" gelockt. In diesem Quartal steckte der Konzern zunächst einmal viel Geld in die Vermarktung des Historien-Streifens "Lincoln", wie Konzernchef Robert Iger im kalifornischen Burbank sagte. Auch die Verkäufe von Filmen auf DVD und Bluray schwächelten. Das sei der Grund für einen Gewinnrückgang um sechs Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Dennoch sprach Iger von einem "soliden Start" ins neue Geschäftsjahr. Denn seine Umsätze konnte der weltgrößte Unterhaltungskonzern dank beliebter Fernsehsendungen und spendierfreudiger Besucher in den Freizeitparks um fünf Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro) steigern.

Als sichere Einnahmequelle erwies sich ein ums andere Mal das Fernsehen mit dem Flaggschiff ABC, den ESPN-Sportkanälen sowie den Disney-Familienprogrammen. Die Sender finanzieren sich über Werbung oder über Abogebühren. Fast die Hälfte des Umsatzes und mehr als die Hälfte des operativen Gewinns stammen von den Fernsehtöchtern.

Zweitwichtigstes Standbein sind die Freizeitparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffe. Auch dieses Feld erwies sich für Walt Disney wieder als Goldgrube, vor allem weil die Gäste bei ihren Besuchen mehr Geld ausgaben. Der Konzern unterhält neben seinen zwei großen amerikanischen Parks auch Ableger in Hongkong und Tokio. Ein neuer Park entsteht in Shanghai. Als Problemfall hatte sich immer wieder Disneyland Paris erwiesen.

Mit seiner Internet- und Spielesparte Interactive verdiente Disney erstmals Geld. Zuvor hatte das Geschäftsfeld unter anderem wegen teuren Zukäufen bei Online-Spielen in den Miesen gestanden. Auch Fanartikel mit den Konterfeis der Disney-Helden waren laut Konzernangaben beliebt.

Anleger waren zufrieden mit dem Abschneiden von Disney. Der Konzern übertraf die Erwartungen. Die Aktie stieg nachbörslich um drei Prozent.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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