Der Machtkampf zwischen Porsche und VW erstaunt das Publikum. Selten hat ein Milliardärs-Clan so wirksam zum Imageverlust von Familienunternehmern beigetragen wie die Porsche-Piëch-Sippe, die den Sportwagenbauer Porsche besitzt und inzwischen auch die Hälfte von VW.
Machtkampf bei Porsche und Volkswagen: Muss ein Showdown die Entscheidung bringen?
(Foto: Foto: dpa)Der Streit, ob Porsche nun VW übernimmt oder ob es umgekehrt läuft, ist nichts als der Machtkampf der Vettern Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche, die sich auf eine Strategie für beide Firmen nicht einigen können.
Den Familien ist offenbar das Schicksal von 400.000 Beschäftigten bei VW und Porsche weniger wichtig als der Wunsch, die andere Seite zu besiegen.
Die Sippen riskieren sogar ein spektakuläres Finale am 23. Juli. Das ist erstaunlich. Für jenen Donnerstag haben VW und Porsche je eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung angesetzt.
In den Sitzungen geht es um die Zukunft beider Unternehmen. Aber auf den Treffen sollen einander widersprechende Dinge beschlossen werden. Wie soll das gehen, wenn in beiden Fällen die Gegner Piëch und Wolfgang Porsche mit am Tisch sitzen? Weil die VW-Sitzung auch noch kurzfristig vor die von Porsche gelegt wurde, zeichnet sich ab, dass es in einer der Runden zum Eklat kommt.
Oder die merkwürdigen Vettern haben sich längst auf das Vorgehen bei Porsche und VW geeinigt. Dann hätten sie es aber versäumt, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking mitzuteilen, dass seine Strategie gescheitert ist und er keine Verbündeten mehr hat. Doch danach sieht es nicht aus, das hätten sie mitteilen können.
Die peinlichste Schlammschlacht in der deutschen Wirtschaft wäre beendet gewesen. Aber sie wird weitergehen, zum Schaden der Piëchs und Porsches.