VW drängt in die USA:Angriff - mitten in der Krise

Volkswagen nutzt die Gunst der Stunde: Während GM, Ford und Chrysler um ihre Existenz ringen, will der deutsche Autohersteller ihnen Marktanteile abjagen.

"Wir glauben sogar, unsere Chancen stehen besser denn je", zitierte das Fachblatt Auto Motor und Sport Stefan Jacoby, Chef von Volkswagen of America.

Volkswagen, AP

Während andere Autohersteller massiv verlieren, halten sich die VW-Verkaufszahlen in den USA noch passabel.

(Foto: Foto: AP)

Jacoby setzt auf den laufenden Umbruch im US-Markt: "Weg von größeren, typisch amerikanischen Fahrzeugen, SUV und Pick-ups, hin zu kompakteren, umweltfreundlicheren, verbrauchsarmen Fahrzeugen. Unser unverändertes Ziel sind 800.000 Volkswagen im Jahr 2018", wurde Jacoby zitiert. Zudem sollen 2018 rund 200.000 Fahrzeuge der Marke Audi verkauft werden.

Gewinnzone 2009 kaum erreichbar

VW kommt bisher deutlich besser mit der massiven Absatzkrise in den USA zurecht als die dortige Konkurrenz.

"Beim Absatz der Marke Volkswagen in den USA sind wir seit Jahresbeginn bis Ende Oktober noch auf Vorjahresniveau gewesen und bis Ende November bei einem Minus von 2,1 Prozent. Wir wollen in diesen schweren Zeiten unsere Marktposition aber nicht verlieren, sondern weiter aufbauen", betonte Jacoby. In der Summe liegt der Gesamtmarkt per November 16,3 Prozent unter dem Vorjahr.

Dabei berichtet Jacoby von ersten Erfolgen: "Per November haben wir für die Marke Volkswagen einen Marktanteil von 1,7 Prozent erreicht. Im Vorjahr standen wir noch bei 1,4 Prozent. Und wir sehen auch im nächsten Jahr eine gute Chance, unabhängig davon, wie sich der US-Markt entwickelt, unseren Marktanteil weiter zu steigern."

Zurückhaltend äußerte sich Jacoby zu der Frage, ob VW noch das Ziel erreichen kann, in den USA 2009 die Gewinnschwelle zu erreichen. VW fährt seit Jahren in den USA Millionenverluste ein.

"Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist nicht förderlich, die Wechselkurssituation hat sich nur leicht verbessert. Niemand kann momentan die Entwicklung für 2009 voraussagen", wurde Jacoby zitiert. Wichtig sei es für VW, dass das "das US-Geschäft langfristig profitabel" wird.

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