VW-Affäre:89 Straftaten, 81 Seiten Anklagen, 41 Zeugen

In der VW-Affäre müssen sich jetzt Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert und der einstige Hartz-Mitarbeiter Klaus-Joachim Gebauer vor Gericht verantworten.

In der VW-Affäre müssen sich nach dem bereits verurteilten Personalchef Peter Hartz auch Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert und der einstige Hartz-Mitarbeiter Klaus-Joachim Gebauer vor Gericht verantworten.

VW-Affäre: Dem nicht geständigen Klaus Volkert droht Haft ohne Bewährung.

Dem nicht geständigen Klaus Volkert droht Haft ohne Bewährung.

(Foto: Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wirft Volkert vor, in 48 Fällen Boni in Höhe von rund zwei Millionen Euro sowie Luxusreisen und Bordellbesuche verlangt zu haben, wie die Ankläger am Montag mitteilten.

Gebauer soll in 40 Fällen im Auftrag von Hartz die millionenschweren Zahlungen genehmigt haben, meist ohne Spesenabrechnungen. Die Anklageschrift umfasst 81 Seiten. 41 Zeugen sollen in dem Prozess auftreten. Vor allem dem nicht geständigen Volkert droht Haft ohne Bewährung.

Der einstige Betriebsratschef hatte den Ermittlungen zufolge gefordert, wie ein Top-Manager bezahlt zu werden. Darüber hinaus hatte er sich Reisen, Hotelübernachtungen und Einkäufe für sich und seine brasilianische Geliebte finanzieren und ihr regelmäßig Geld aus der Firmenkasse zukommen lassen.

Volkert sei dabei nicht bereit gewesen, sich der buchhalterischen Kontrolle zu unterziehen, woraufhin das Prüfsystem abgeschafft worden sei.

Beiden Angeklagten droht im schlimmsten Fall fünf Jahre Haft. Der geständige Gebauer kann nach Ansicht seines Anwalts Wolfgang Kubicki jedoch mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Schließlich habe er im Auftrag von Hartz gehandelt, der wegen Untreue und Begünstigung eines Betriebsrates bereits zu zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von 576.000 Euro verurteilt wurde.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: