Vorausschau:Was kommt

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(Foto: privat)

Die Kanzlerin trifft Donald Trump - und das interessiert auch den BMW-Fan Craig Reisser aus Omaha in Nebraska. Er sorgt sich, dass der amerikanische Präsident einen Handelskrieg gegen seine Lieblings-Automarke anzetteln könnte.

Von Ulrich Schäfer

Craig Reisser aus Omaha in Nebraska wird am Dienstag nach Washington D.C. blicken. Denn dann besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel den neuen US-Präsidenten Donald Trump, und dabei wird es auch um die Frage gehen, ob deutsche Autohersteller wie BMW künftig eine 35-Prozent-Strafsteuer bezahlen müssen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko errichten. Reisser ist BMW-Fan durch und durch. Seinen ersten BMW, einen 2002, holte er 1971 persönlich im Werk in München-Milbertshofen ab, als er seinen Wehrdienst in Italien antrat. Der Wagen steht heute in seiner Garage neben einem BMW-Cabrio mit dem Nummernschild "Bayern". Reisser hat in Erlangen studiert, seine Familie väterlicherseits stammt aus Hessen und wanderte Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Er schrieb uns all dies, nachdem er "The United States of BMW" gelesen hatte, das Buch Zwei der SZ-Wochenendausgabe vom 25./26. Februar - im Internet auch auf Englisch zu finden unter international.sueddeutsche.de. Reisser sorgt sich: "Wird Trump einen Handelskrieg gegen meine Lieblings-Autofirma anzetteln?" Seine Haltung dazu, formuliert in 49 Zeichen, kürzer als ein Tweet von Trump, fällt eindeutig aus: "Automobile manufacturing is global, not national."

Das Biotechnologie-Unternehmen Morphosys war in den 1990er-Jahren ein Börsenstar am Neuen Markt. Vielleicht ist es schon ein Sieg, dass es diese Firma 25 Jahre nach der Gründung immer noch gibt. Und auch der Chef ist immer noch derselbe: Mitgründer Simon Moroney. Noch gibt es kein einziges Medikament auf dem Markt, das auf einem von Morphosys entwickelten Antikörper beruht. "Die Medikamentenentwicklung ist ein steiniger Weg", sagt Moroney im Montagsinterview. Manchmal ist er frustriert, aber nie lange.

Die deutsche Energiebranche ist unübersichtlich geworden, seit es neben RWE nun auch Innogy gibt - und neben Eon auch Uniper. Aus zwei mach vier: Das war das Konzept, als die Energieriesen sich im vorigen Jahr aufgespalten haben. Am Montag und Dienstag ziehen drei von ihnen - RWE, Innogy, Eon - erstmals Bilanz. Und trotz Halbierung gilt: Riesen sind sie immer noch.

Die Österreicherin Stefanie Sargnagel berichtet auf Facebook eigentlich über nur über ihren Alltag. Ihr Humor ist aber so bissig, ihre Beobachtungsgabe so scharf, dass sie es mit ihren Postings zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat: Sargnagel ist heute eine der bekanntesten Schriftstellerinnen im Land. Im Reden wir über Geld am Freitag spricht sie über ihre Arbeit in einem Wiener Callcenter, ihre Abneigung gegenüber der Kunstszene und den Hang der Österreicher zum "Fäkalhumor".

Was noch? Am Sonntag jährt sich zum 75. Mal der Todestag des Ingenieurs, Erfinders und Unternehmers Robert Bosch. Wer nachschlägt, was dieser kluge Mann alles gesagt und geschrieben hat, der stößt auf viele Sätze, die sich auch Unternehmer und Manager von heute merken sollten. Einer lautet: "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne zahle." Ein anderer: "Nur gegenseitiges Verständnis kann ein erträgliches Verhältnis schaffen. Dem, der aufrichtig seinen Standpunkt vertritt, muss auch Glauben geschenkt werden." Und schließlich: "Lieber Geld verlieren als Vertrauen."

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