Trotz der Diesel-Krise bekommen die 120 000 Mitarbeiter im VW-Haustarif pro Kopf 3950 Euro Prämie. Das teilte der Konzern mit. Die Erfolgsbeteiligung für das Jahr 2015 ist dank einer tarifvertraglichen Reform möglich, denn nach dem alten Berechnungssystem wäre die Gewinnbeteiligung für die Tarifmitarbeiter wegen der Verluste in der Diesel-Abgasaffäre entfallen.
Vor einem Jahr hatte es mit dem regulären Mitarbeiter-Bonus 5900 Euro pro Kopf gegeben. Mit der aktuellen Prämie fließen damit 1950 Euro weniger; das sind umgerechnet ein Drittel Einbuße.
Insgesamt schüttet Volkswagen damit aus der Substanz freiwillig 474 Millionen Euro an die Tarif-Belegschaft aus. Das ist rund siebenmal so viel wie die Summe, die für 2015 an Dividende fließen soll. Die Ausschüttung an die Aktionäre zahlt Volkswagen auch aus der Substanz, denn 2015 hatte es einen Milliardenverlust gegeben.
Boni und Prämien sorgen für Ärger
Nach wochenlangem Streit um die Vorstands-Boni wurde die Anerkennungsprämie zuletzt zu einem neuen Krisenherd. Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte von Widerstand in der Firmenspitze gegen die vereinbarte Anerkennungsprämie gesprochen. Details zum Vorstands-Vorbehalt nannte Osterloh nicht. Er sprach von einem "Taschenspielertrick".
Die Belegschaft an mehreren VW-Standorten hatte zuletzt ihren Unmut über die Vergütungen in dem Konzern gezeigt. Allein in Wolfsburg waren mehr als 30 000 Mitarbeiter vor das Vorstandshochhaus gezogen und hatten eine endgültige Einigung auf ihre zugesagte Anerkennungsprämie gefordert.
