Volkswagen: Neue Marken gesucht:Aus zehn mach zwölf

Der Porsche-Deal reicht offenbar nicht. VW-Konzern-Patriarch Piëch sucht eifrig nach neuen Mitgliedern für die Wolfsburger Konzernfamilie. Heiße Kandidaten: Suzuki und MAN.

Volkswagen setzt voll auf Angriff: Auf dem Weg an die Weltspitze will der VW-Konzern sein Autoimperium auch nach der geplanten Übernahme von Porsche weiter ausbauen. Dabei hat Volkswagen vor allem den japanischen Konkurrenten Suzuki und den Münchner Lastwagenbauer MAN im Visier. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch deutete an, der Konzern strebe nach der Integration von Porsche als zehnter Marke die Übernahme von zwei zusätzlichen Marken an. Ein Dutzend sei leichter zu merken als zehn, sagte Piëch.

Das Ziel ist klar formuliert: Bald schon möchte Volkswagen Toyota als weltgrößten Autohersteller ablösen. "Der Volkswagen Konzern macht auf seinem Weg nach 2018, an die Spitze der Automobilindustrie, weiter ordentlich Tempo", sagte VW-Chef Martin Winterkorn.

Bereits seit längerem erwägt VW einen Einstieg beim japanischen Konkurrenten Suzuki. Suzuki baut vor allem Kleinwagen und Geländewagen. Als möglich gilt laut Konzernkreisen eine Kapitalbeteiligung von zehn oder 20 Prozent. Suzuki baut vor allem Kleinwagen und Geländewagen und ist vor allem auch in Südostasien stark, wo VW derzeit noch schwach vertreten ist.

Besser als die Konkurrenz

Als weitere Marke könnte VW den Nutzfahrzeugbauer MAN in den Konzern integrieren, hieß es in Unternehmenskreisen. Dazu könnte VW seinen Anteil von bislang knapp 30 Prozent an MAN ausbauen. Piëch, der auch Aufsichtsratsvorsitzender bei MAN ist, träumt bereits seit langem von einer Lkw-Allianz zwischen MAN, Scania und VW unter Führung von Volkswagen. Sein Geschäft mit schweren Lastwagen hatte VW an MAN verkauft. Als neunte Konzernmarke hatte VW den schwedischen Lastwagenbauer Scania übernommen.

In der weltweiten Absatzkrise schlägt sich Volkswagen weiterhin besser als die Konkurrenz. Von Januar bis August sank der Konzernabsatz zwar um 2,1 Prozent auf 4,14 Millionen Fahrzeuge. Der Weltmarkt ging aber um 14 Prozent zurück. Alleine im Monat August stieg der VW-Absatz sogar um 9,5 Prozent auf 490.700 Fahrzeuge. Der weltweite Marktanteil des Konzerns stieg um 1,8 Punkte auf 11,7 Prozent.

Im kommenden Jahr erwartet VW eine Stagnation bei seinem weltweiten Absatz. Konzernvertriebschef Detlef Wittig sagte, er rechne wie in diesem Jahr mit einem Absatzvolumen von rund 6,2 Millionen Fahrzeugen. In Westeuropa werde es nach dem Auslaufen staatlicher Förderprogramme wie der Abwrackprämie in Deutschland zu einem starken Absatzrückgang in der Größenordnung von zehn bis 15 Prozent kommen. Außerhalb Europas dagegen sehe es besser aus.

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