Volkswagen:Aufstocken für den Angriff

Der VW-Konzern möchte in den nächsten Jahren weltweit 50.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Das passt gut zu einem anderen großen Ziel des Unternehmens. Für die anstehende Tarifrunde zeigt das Management Kompromissbereitschaft.

Der VW-Konzern hat große Pläne: In den nächsten Jahren will er Toyota als größten Autohersteller der Welt ablösen - und nun in den nächsten drei bis fünf Jahren auch noch bis zu 50.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Derzeit beschäftigt der Konzern 400.000 Mitarbeiter. "Mit dem weiteren Wachstum in vielen Märkten könnten es mittelfristig 450.000 werden. In den nächsten fünf Jahren müssen wir zudem 60.000 Mitarbeiter ersetzen", sagte Personalvorstand Horst Neumann dem Handelsblatt.

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Der VW-Konzern möchte in den nächsten Jahre 50.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

(Foto: dpa)

Allein in Deutschland kämen bis Ende 2015 "5.000 bis 6.000 neue Arbeitsplätze" hinzu, wenn die Konjunktur mitziehe und "wir unsere Wettbewerbsfähigkeit wie geplant entwickeln", sagte der Manager. In einem ersten Schritt will der größte Autobauer Europas nun weitere Leiharbeiter übernehmen. Zur Zeit beschäftigt Volkswagen 20.000 von ihnen, davon 6.000 in Deutschland.

"Das sind mehr, als wünschenswert ist. Vor kurzem haben wir 400 Leiharbeiter in die Stammbelegschaft übernommen", sagte Neumann. Wir haben dem Betriebsrat zugesagt, Anfang 2011 mit Blick auf die absehbare Konjunkturentwicklung die nächste größere Gruppe fest einzustellen."

Mit Blick auf die Anfang 2011 anstehenden Verhandlungen mit der IG Metall über Lohnerhöhungen bei VW im Rahmen des Haustarifvertrages zeigte Neumann Kompromissbereitschaft: "Wir werden mit der IG Metall reden. Zunächst einmal haben wir 2010 die Entgelte um 4,2 Prozent erhöht - als der Flächentarifvertrag der IG Metall eine Nullrunde fuhr, sagte der VW-Personalmanager. Jetzt müssen wir klären, um wie viel Monate wir die Erhöhung der Fläche um 2,7 Prozent in 2011 vorziehen und was das für die Prozentzahl bedeutet."

Die IG fordert allerdings vier bis sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Dazu sagte Neumann: "Im Mai 2011 werden wir gemäß unserem Haustarifvertrag das Ergebnis des Jahres 2010 verteilen; zehn Prozent gehen an die Mitarbeiter. Im Gesamtpaket inklusive Erfolgsbeteiligung könnte so durchaus eine höhere Zahl als die 2,7 herauskommen."

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