Vodafone:Indien belastet

Vodafone, zweitgrößter Mobilfunkkonzern der Welt, muss hohe Abschreibungen auf die Tochter in Indien verbuchen. Dies beschert den Briten einen Verlust von 6,1 Milliarden Euro. In Indien mischt ein Rivale den Handymarkt mit Kampfpreisen mächtig auf.

Von Björn Finke, London

Mehr Kunden in Deutschland, aber Probleme in Indien - und ein hoher Verlust: Vodafone, der zweitgrößte Mobilfunkkonzern der Welt, legte am Dienstag eine äußerst gemischte Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Wegen einer Abschreibung auf die Tochter in Indien wiesen die Briten 6,1 Milliarden Euro Verlust aus. Bereits im Vorjahr hatte der Konzern einen Verlust von 5,1 Milliarden Euro erlitten. In Indien mischt ein Rivale den Handymarkt mit Kampfpreisen auf. Als zweitgrößter Anbieter leidet Vodafone stark unter der Billigkonkurrenz. Um gegenzuhalten, fusioniert Vodafone-Chef Vittorio Colao die indische Tochter jetzt mit dem Rivalen Idea Cellular und schafft so eine neue Nummer eins der Branche in dem Staat.

Der weltweite Umsatz Vodafones fiel um vier Prozent auf 47,6 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr verspricht Colao einen höheren Betriebsgewinn und eine höhere Dividende. Gute Zahlen kamen aus Deutschland. Der Umsatz stieg hier leicht auf etwa zehn Milliarden Euro. Vor allem das Kabelfernseh-Geschäft wuchs kräftig, doch auch beim Mobilfunk gewannen die Briten Kunden. Die Zahl der Mitarbeiter bei der Düsseldorfer Tochter sank trotzdem um 300 auf 14 360.

© SZ vom 17.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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