Versicherungen:Online-Makler Knip wird wegfusioniert

Der mit viel Lärm vor zwei Jahren in Deutschland gestartete Online-Versicherungsmakler Knip wird mit einem Software-Anbieter fusioniert. Das Geschäftsmodell funktioniert nicht.

Von Herbert Fromme, Köln

Vor zwei Jahren galt der Online-Versicherungsmakler Knip noch als Hoffnung aller Kunden, die auf eine Vereinfachung und Verbilligung ihrer Versicherungen setzten. Mit einer App wollte Knip alles erledigen, was mit Versicherung zu tun hat, die besten Angebote heraussuchen und die Kosten der Kunden erheblich senken.

Die Hoffnung ist dahin. Die Investoren haben das Vertrauen in Knip und seine Manager verloren. Die Firma wird mit dem niederländischen Anbieter Komparu fusioniert, der Software für Vergleichsportale anbietet. Knip-Gründer Dennis Just muss die Firma verlassen. Chef der aus Komparu und Knip gebildeten "Digital Insurance Group" wird Ingo Weber, bislang Manager beim Vergleichsportal Verivox.

Knip hatte nach knapp drei Jahren in der Schweiz und zwei Jahren in Deutschland etwa 20 000 Kunden, ab 70 000 bis 80 000 hätte sich das Modell getragen. Die Finanzierung - es sollen 15 Millionen Euro gewesen sein - reichte bis zum ersten Quartal 2017. Offenbar sahen die Investoren wenig Aussichten, dass Knip mit seinem Geschäftsmodell profitabel werden könnte.

Der Druck auf die traditionellen Versicherer und ihre Vertriebswege Makler und Vertreter wird durch die Knip-Fusion kaum geringer werden. Er kommt weiterhin von Vergleichsplattformen wie Check24 und Verivox sowie von digitalen Versicherern wie HUK24. Zahlreiche Neugründungen digitaler Anbieter nehmen gerade das Geschäft auf oder sind geplant.

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