Versicherungen:Allianz hängt die Rivalen ab

Die Allianz steigerte im ersten Halbjahr 2017 die Prämien um 13 Prozent. Beim Neugeschäft legte der Marktführer sogar um 24 Prozent zu. Warum wächst die Allianz, während die meisten anderen schrumpfen?

Von Herbert Fromme, Köln

Den meisten Lebensversicherern geht es nicht gut. Die Niedrigzinsen und neue Vorschriften zerren an den Nerven der Vorstände und sorgen für schlechte Zahlen. Die Branche rechnet für 2017 mit einem Rückgang der Prämien um 0,5 Prozent. 2016 sind sie bereits um 1,7 Prozent gefallen. Es gibt aber eine Ausnahme: Die Allianz steigerte im ersten Halbjahr 2017 die Prämien um 13 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Beim Neugeschäft legte der Marktführer sogar um 24 Prozent zu. Warum wächst die Allianz, wo die meisten anderen schrumpfen? Sie kann es sich leisten. Denn für Wachstum brauchen Lebensversicherer viel Kapital. Das ist bei den meisten Anbietern knapp, bei der Allianz dagegen reichlich vorhanden. Der zweite Grund: Die Probleme der anderen sorgen für den Erfolg. Denn für Versicherungsmakler kann es riskant sein, einen großen Vertrag bei einem schwächelnden Anbieter zu platzieren. Geht der in die Knie und verliert der Kunde Geld, muss der Makler haften. Also trägt er die Verträge besser zu der reichsten Gesellschaft im Markt. Ob die Allianz mit dem Geschäft langfristig Geld verdient, muss sich noch zeigen. Aber Deutschlandchef Manfred Knof ist da sehr zuversichtlich. In der Schadenversicherung wachsen die Münchener um 1,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Hauptgrund waren hier die höheren Preise in der Autoversicherung. Knof kann für das Halbjahr einen Gewinn von 910 Millionen Euro melden, fünf Prozent mehr als 2016.

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