Verkehrsminister in den USA:Dobrindt räumt Vertrauensverlust wegen VW-Skandal ein

Alexander Dobrindt

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) betreibt weiter Konsolidierung für VW. Der Abgas-Skandal sei in den USA als Einzelfall aufgenommen worden, sagte Dobrindt.

(Foto: dpa)
  • Bundesverkehrsminister Dobrindt besucht den US-Verkehrsminister und die Chefin der Umweltschutzbehörde EPA.
  • Während der Minister versöhnliche Klänge bezüglich des VW-Skandals angeschlagen habe, sei die EPA von VW "absolut enttäuscht".

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat bei seinem USA-Besuch eingeräumt, dass die VW-Abgasaffäre zu Vertrauensverlusten bei amerikanischen Partnern geführt habe. Bei Gesprächen im US-Transportministerium und in der Umweltschutzbehörde EPA sei deutlich geworden, "dass das Vertrauen natürlich ein bisschen gelitten hat", sagte Dobrindt zum Abschluss seiner Beratungen in Washington.

Dobrindt war in die USA gereist, um Schadensbegrenzung in der VW-Affäre zu betreiben. Er traf sich am Dienstag mit Verkehrsminister Anthony Foxx und der EPA-Chefin Gina McCarthy - und führte zwei offenbar grundverschiedene Gespräche.

"Herr Foxx hat mir versichert, dass die USA kein Interesse daran haben, VW dauerhaften Schaden zuzufügen", sagte Dobrindt laut BILD. "Vielmehr wollen die Amerikaner das Thema schnell aufarbeiten."

Die US-Regierung sehe den wirtschaftlichen Vorteil von Volkswagen als Produktionsfirma. Dobrindt verwies auf das Beispiel BMW. Der bayerische Autohersteller sei inzwischen "Amerikas größter Auto-Exporteur" und somit wichtig als Arbeitgeber und Steuerzahler.

Die EPA ist von VW "absolut enttäuscht"

Seine Unterhaltung mit McCarthy hingegen sei anders verlaufen. "Es war höflich", sagte Dobrindt. Aber die EPA sei von VW "absolut enttäuscht". Man werde erheblich daran arbeiten müssen, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen.

Laut Dobrindt ist derzeit nicht absehbar, inwieweit die US-Behörden juristisch gegen VW vorgehen wollen. VW legt am Mittwoch erstmals seit Beginn des Skandals Quartalszahlen vor. Analysten rechnen mit Milliardenverlusten.

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