Verkehr:Bahn verdoppelt Passagierzahlen zwischen München und Berlin

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ICE auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München. (Foto: dpa)
  • Die neue Bahn-Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin hat im vergangenen halben Jahr zu einer Verdoppelung der Ticketverkäufe geführt.
  • Von kommendem Dezember an will die Bahn noch mehr Züge auf der Verbindung einsetzen.

Die neue Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin zahlt sich für die Deutsche Bahn aus. Seit der Eröffnung im Dezember nutzten zwei Millionen Fahrgäste die Verbindung, teilte das Unternehmen mit. Damit habe sich die Zahl der Passagiere mehr als verdoppelt. Täglich verkaufe die Bahn 15 000 Fahrkarten für die Verbindungen entlang der neuen Strecke, sagte Bahn-Fernverkehrschefin Birgit Bohle.

Die Bahn hatte die Fahrzeit zwischen Berlin und München durch die neue Strecke erheblich senken können und ist damit für viele zu einer Alternative zu Auto oder Flugzeug geworden. Statt sechs Stunden dauert die Fahrt nur noch rund vier Stunden (im ICE-Sprinter). Normale ICE, die häufiger halten, brauchen mindestens 4:25 Stunden. Auf den 623 Kilometern, die über Erfurt führen, fahren die Züge mit bis zu Tempo 300. Ab kommendem Dezember will die Bahn noch mehr Züge zwischen beiden Städten einsetzen. Täglich sollen dann fünf statt drei Sprinter in jede Richtung fahren.

84 Prozent der Züge sind nach Bahn-Definition pünktlich

Das Wachstum zwischen München und Berlin wirkt sich auch auf die bundesweiten Zahlen aus. Von Januar bis April zählte die Bahn insgesamt drei Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahreszeitraum, wie Konzernchef Richard Lutz am Wochenende bekannt gab. Der Umsatz stieg demnach sogar um sieben Prozent, weil nach Konzernangaben durchschnittlich längere Fahrten gebucht wurden und die Bahn pro Kunde mehr verdiente.

Nach Bohles Angaben ist die Bahn auf der neuen Vorzeigestrecke überdurchschnittlich pünktlich. 84 Prozent der Züge fahren spätestens in weniger als sechs Minuten nach der Fahrplanzeit in den Bahnhof ein - damit sind sie nach Bahn-Definition pünktlich. Im gesamten Fernverkehr lag die monatliche Quote von Januar bis April zwischen 82 Prozent und 75,3 Prozent.

Auch die Konkurrenz möchte künftig schnelle Verbindungen auf der Strecke München-Berlin anbieten. Der private Anbieter Flixtrain hat beantragt, von Dezember an dort fahren zu dürfen, zunächst allerdings nur einmal hin und zurück pro Tag.

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