Verhandlungen über Mega-Deal:Emirates will Boeing-Jets für 30 Milliarden Dollar

Boeing sees demand for 1,360 jets in North-East Asia over 2 decad

Emirates will seine alten 777 (im Bild ein Modell) des Herstellers Boeing mit Flugzeugen der neuen 777X-Reihe austauschen.

(Foto: dpa)

Es wäre der teuerste Deal in Boeings Geschichte: Dubais Fluggesellschaft Emirates will ihre Flotte ausbauen. Boeing könnte einen Großabnehmer für seine neuen 777X-Flugzeuge gefunden haben. Der deutsch-französische Konkurrent Airbus soll aber nicht vollkommen leer ausgehen.

Ganz fix ist der Deal noch nicht, doch wenn man Emirates-Präsident Tim Clark glaubt, steht er kurz vor dem Abschluss: "Wir befinden uns in relativ fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Kauf", zitiert ihn die Financial Times. Gemeint ist eine Bestellung von Flugzeugen beim US-Hersteller und Airbus-Konkurrenten Boeing in Höhe von mindestens 30 Milliarden US-Dollar. Käme das Geschäft tatsächlich zustande, wäre es der teuerste Auftrag, den Boeing jemals erhalten hat.

Die Fluglinie aus Dubai will Boeing demnach als erster Kunde die neuen 777X-Modelle abnehmen. Emirates soll mit 100 bis 175 Flugzeugen kalkulieren. Clark zufolge kostet ein 777X-Flugzeug etwa 400 Millionen Dollar - hochgerechnet und mit möglichem Rabatt wäre der Deal dann zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar wert. Boeing wollte den möglichen Kauf dem Blatt zufolge nicht kommentieren.

Emirates braucht die Flüge für extrem lange Routen, zum Beispiel den 20-Stunden-Flug von Sydney nach Rom. Die neuen Maschinen sollen bis zu 400 Passagiere aufnehmen können und energieeffizienter sein als es die Vorgänger der 777-Reihe sind.

Der Financial Times zufolge fliegt Emirates von allen Airlines die meisten 777-Flugzeuge, im März 2013 waren es demnach 126. Von 2020 an wolle das Unternehmen die älteren Modelle durch die neuen ersetzen.

Boeings größter Auftrag war bisher die Bestellung der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air. Sie kaufte 230 Flugzeuge des Modells 737 für etwa 22,4 Milliarden Dollar.

Am vergangenen Freitag hatten Insider zudem berichtet, dass Boeing auf einen milliardenteueren Auftrag aus China hoffen kann. Der US-Hersteller soll von der Staatsholding China Aviation Supplies Zusagen für Bestellungen in Höhe von etwa 20 Milliarden Dollar erhalten haben.

Ganz leer könnte aber auch der europäische Hersteller Airbus nicht ausgehen, heißt es in der Financial Times. Clark sagte, Emirates habe langfristig Interesse, 20 weitere A380-Jets zu kaufen. Sie kosten etwa 404 Millionen Dollar und können mehr als 850 Passagiere transportieren. Erst vor Kurzem hatte Emirates bei Airbus 50 der kleineren A350-Modelle gekauft, die mit Boeings 777X-Reihe konkurrieren.

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