ver.di macht Druck:Protestwoche bei Lidl

Nicht jeder Käufer wird dem Lidl-Management in der kommenden Woche Freude bereiten. Denn mancher Kunde wird die Lidl-Angestellten mit sogenannten Kundenkarten aufzuwiegeln versuchen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will mit einer bundesweiten Aktionswoche gegen die Arbeitsbedingungen beim Discounter Lidl protestieren. Ziel sei, die insgesamt 40.000 Beschäftigten zu ermuntern, in ihren Filialen Betriebsräte zu bilden, sagte die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende, Margret Mönig-Raane, am Freitag in Stuttgart.

ver.di macht Druck: Lidl-Filiale in Wiesbaden.

Lidl-Filiale in Wiesbaden.

(Foto: Foto: ddp)

Langfristig sollten über die Betriebsräte "bessere Arbeitsbedingungen für Lidl-Angestellte" durchgesetzt werden.

In der kommenden Woche sollen Käufer an der Kasse eine "Kundenkarte mit einer Botschaft für die Angestellten" aushändigen, berichtete eine ver.di-Sprecherin. Mit der Karte drückten die Kunden ihre Anerkennung und ihren Respekt vor der Arbeit der Verkäufer aus und forderten, "die Grundrechte der Arbeitnehmer zu wahren".

Drei Millionen Karten verschickt

ver.di hat nach eigenen Angaben drei Millionen Karten verschickt, 2,5 Millionen davon an ihre Mitglieder. Die Aktion solle nahezu alle der bundesweit 2600 Lidl-Filialen erreichen. Die Firma Lidl mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) wollte zunächst nicht Stellung nehmen.

Im Zuge der bundesweiten Lohnverhandlungen für den Einzelhandel hatten nach ver.di-Angaben im Juli einzelne Lidl-Filialen in Bayern und Baden-Württemberg gestreikt. Die Gewerkschaft wirft Lidl vor, diese Filialen unter anderem mit Umfirmierungen und Schließungen abzustrafen.

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