Verdacht auf Steuerhinterziehung:Razzien bei UBS-Kunden

Bundesweit sind Staatsanwälte und Steuerfahnder ausgerückt, um Räume mutmaßlicher Steuerhinterzieher zu durchsuchen. Die Behörden hatten zuvor eine Steuer-CD mit UBS-Daten gekauft. Die Aktion könnte erst der Anfang sein.

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Kunden der UBS bekamen Besuch von der Steuerfahndung.

(Foto: dapd)

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung bundesweite Razzien bei Kunden der Schweizer Großbank UBS angestoßen. Die "erste bundesweit angelegte Durchsuchung" laufe, sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Norbert Salamon und bestätige damit einen Bericht der Bild-Zeitung.

Betroffen seien "inländische Kunden der UBS". Mehrere Staatsanwälte sowie rund 50 Steuerfahnder seien ausgerückt. Weitere Aktionen könnten folgen. Die Anklagebehörde in Bochum hatte bereits Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einem von den Behörden in Nordrhein-Westfalen aufgekauften Datenträger eingeleitet.

Von der UBS war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Finanzministerium in Düsseldorf hatte erklärt, seit 2010 seien insgesamt sechs CDs aus der Schweiz mit den Daten mutmaßlicher deutscher Steuerhinterzieher gekauft worden. Beim jüngsten Erwerb waren auch Daten von UBS-Kunden dabei.

Wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen die UBS Deutschland AG (hier der entsprechende SZ-Bericht). Konkrete Beschuldigte gibt es noch nicht - laut Staatsanwaltschaft handle es sich aber nicht um Einzelfälle. Die Bank bestreitet die Vorwürfe vehement.

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