Veränderungen in der Nachbarschaft:Neuer Name für Karstadt kompakt

2005 trennte sich KarstadtQuelle von den ungeliebten kleineren Warenhäusern und verkaufte sie an britische Investoren. Die wollen den Laden jetzt völlig umkrempeln.

2007 brechen turbulente Zeiten an für das "Warenhaus in Ihrer Nachbarschaft". Im Zuge einer großen Marketing-Kampagne sollen die 74 Karstadt-Kompakt-Warenhäuser im Frühjahr einen neuen Namen erhalten.

Veränderungen in der Nachbarschaft: Passanten vor der kleinsten Karstadt-Filiale Deutschlands in Niebüll (Kreis Nordfriesland).

Passanten vor der kleinsten Karstadt-Filiale Deutschlands in Niebüll (Kreis Nordfriesland).

(Foto: Foto: dpa)

Wie das Handelsblatt berichtet, ist dies der Auftakt zu einer großen Reform der Warenhäuser, die der britische Finanzinvestor Dawnay Day als Eigentümer damit einläutet. Es sei beispielsweise geplant, die Verkaufsflächen in Zukunft von den Lieferanten wie Lekkerland oder Papstar bewirtschaften zu lassen, so die Zeitung. Dieses Modell, wonach ein Kaufhaus als "Vermieter von Marken" auftrete, stehe in Großbritannien an der Tagesordnung.

Kauf ähnlicher Warenhäuser geplant

Die Briten kündigten weiters an, ihre Präsenz weiter ausbauen zu wollen. Die 74 Karstadt-Kompakt-Warenhäuser sollen dabei als Basis für weitere Zukäufe in Deutschland genutzt werden. Der Direktor der Londoner Firma, Luke Bridgeman gab an, in erster Linie auf "Kaufhäuser in ähnlicher Größe" abzuzielen.

Bridgeman räumte zwar ein, dass das von der Metro-Gruppe mit Kaufhof und der KarstadtQuelle AG dominierte Warenhaus-Geschäft in Deutschland schwierig sei. Er gehe aber davon aus, dass "ein starker Betreiber auf diesem Markt Geld verdienen kann".

Alleinstellung in vielen Kleinstädten

Während die Konkurrenz in vielen Innenstädten groß sei, seien die Warenhäuser seiner Gruppe in der jeweiligen Stadt oft die einzigen bedeutenden Einzelhändler, so Bridgeman. Allerdings wollte der Manager nicht sagen, wie sich das Geschäft von Karstadt-Kompakt seit der Übernahme im August 2005 entwickelt hat.

Auch zum neuen Namen wollte das Unternehmen nicht Stellung nehmen. In Branchenkreisen wird aber spekuliert, dass ein bekannter Name nach Deutschland zurückkehren könnte: "Hertie". Die Firma gleichen Namens war 1993 von Karstadt gekauft worden. Im Zuge des Weiterverkaufs an die Briten wechselten auch die Namensrechte den Besitzer.

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