VCD-Umweltliste:Hybrid fährt am grünsten

Der ökologische Verkehrsclub vermisst revolutionäre Konzepte in der Autoindustrie. Die Politik müsse deshalb umdenken und mehr Impulse geben.

Ein Hybrid, ein Diesel und drei Modelle mit Erdgas-Antrieb: Die saubersten Autos auf der diesjährigen Umweltliste des ökologischen Verkehrsclubs VCD fahren mit drei verschiedenen Antriebstechniken. Eine dominierende Technologie gebe es nicht, erklärte der VCD am Mittwoch in Berlin. Wie im Vorjahr landete der Hybridwagen Lexus CT 200h auf dem ersten Platz. Auf Rang zwei folgte der neu aufgelegte Kleinwagen Peugeot 208 Active BlueHDi 100 mit Stop-und-Start-Technik. Den dritten Platz teilen sich die laut VCD technisch gleichen "Erdgas-Drillinge" Volkswagen eco up!, Seat Mii Ecofuel und Skoda Citigo CNG Green tec. Die besten zehn Autos seien im Durchschnitt beim Kraftstoffverbrauch, beim CO₂-Ausstoß, bei den Schadstoffemissionen sowie beim Lärm etwas besser geworden. Die Verbesserung sei zwar zu begrüßen, allerdings fehlten revolutionäre Konzepte. Es sei zu befürchten, "dass die Fortschritte im Bereich Umwelttechnik immer mehr abflachen, wenn neue politische Impulse ausbleiben". Dies gelte auch für Elektroautos.

Der Gesetzgeber müsse weitere Anreize schaffen, "damit Autohersteller den CO₂-Ausstoß weiter mindern und dies auch im realen Betrieb", forderte der VCD. In der Kategorie der Klimabesten, in welcher der Fokus auf den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO₂ gelegt werde, seien weitere Fahrzeuge hinzugekommen, die einen CO₂-Wert unter 80 Gramm pro Kilometer schafften. "Die Bestenlisten zeigen, dass der Flottengrenzwert von 95 Gramm CO₂/km, der ab 2020 gilt, heute von 71 Fahrzeugen erreicht wird", erklärte ein Sprecher. Die Hersteller sollten "aufhören zu jammern und sich einem neuen ambitionierten Grenzwert für 2025 nicht entgegenstellen". Verbraucher sollten beim Autokauf genau hinschauen. Angesichts der sich verändernden Mobilitätsbedürfnisse werde es schwieriger, den passenden Wagen zu finden. Die Auto-Umweltliste gebe daher Fahrzeugempfehlungen für Vielfahrer, Großstadtmenschen, Familien, Technikfans, ältere Fahrer sowie Taxifahrer, die neben der Umweltperformance auch die Kosten und die Nützlichkeit abwägten.

Interessant sei die Stärke der Hybrid-Autos in den verschiedensten Fahrzeugklassen. "Sie überzeugen im Querschnitt aller wichtigen Umweltkriterien." Der VCD hält es für problematisch, dass deutsche Hersteller diese Technologie überwiegend im Premiumsegment einsetzten. "Es braucht auch Umwelttechnik in den kleineren Fahrzeugen", so der Sprecher. "Vor allem bei den Hybriden haben die deutschen Autohersteller weiterhin Nachholbedarf."

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