USA: Eric Schmidt:Wilde Spekulationen um Google-Chef

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Dass der Google-Vorsitzende Eric Schmidt von den Unternehmensgründern in den Verwaltungsrat geschickt wird, hatte unlängst schon einigen Furor verursacht. Doch jetzt läuft ein ganz besonderes Gerücht durch Washington.

US-Präsident Barack Obama ist angeblich kurz davor, Eric Schmidt zum neuen Handelsminister zu machen. Für den Noch-Google-Chef wäre das ein ganz besonderer Karriereschritt - eigentlich sollte er in den Verwaltungsrat des Internetgiganten wechseln.

Eric Schmidt:  "Wir haben sehr komplizierte Beziehungen zu Regierungen." (Foto: REUTERS)

Schmidt habe einen wichtigen Befürworter gefunden, berichtet des US-Medium Business Insider. Clyde Prestowitz, unter dem früheren Präsidenten Ronald Reagan ein Berater im Handelsministerium, habe sich für Schmidt stark gemacht. Dies sei kein Zufall, sondern signalisiere, dass das politische Establishment die Nominierung von Schmidt befürworte. Schon in zwei Wochen könnte er den Angaben zufolge nominiert werden.

Diplomat auf allen Ebenen

Es wäre ein geschmeidiger Wechsel - Schmidts letzter Tag als Google-Chef soll der vierte April sein. Dann übernimmt Unternehmensgründer Larry Page das Ruder.

Schmidt war zehn Jahre bei Google, doch nach einem Streit über den Ruckzug aus China wurde der Wechsel an der Führungsspitze beschlossen.

Seine Berufung wäre pikant - liegt doch Google derzeit im Clinch mit mehreren Staaten. Bei den europäischen Wettbewerbsbehörden etwa läuft gerade ein Verfahren gegen den Konzern, weil sich Rivalen beschwert haben, das Google seine Marktmacht missbrauche.

Als Verwaltungsratschef soll sich Schmidt vor allem mit der Pflege der Beziehungen zu Regierungen beschäftigen. "Wir haben sehr komplizierte Beziehungen zu Regierungen", sagt Schmidt. Fortan könnte er das womöglich eine Etage höher machen.

Der bisherige Handelsminister wurde von US-Präsident Barack Obama kürzlich für den Botschafterposten in Peking nominiert - China ist das Land, zu dem Google ganz besonders komplizierte Beziehungen hat.

Der 61-jährige Jurist soll Nachfolger von Jon Huntsman werden, der Ende April auf eigenen Wunsch hin ausscheidet und als möglicher republikanischer Präsidentschaftsbewerber 2012 gilt.

Locke war vor seinem Ministeramt von 1997 bis 2005 Gouverneur des Bundesstaates Washington - der erste chinesisch-stämmige Politiker in den USA, der so hohe Regierungsposten bekleidete.

Der Demokrat genießt nach Medienberichten in Chinas Geschäftswelt hohes Ansehen, hat enge Verbindungen zu chinesischen Unternehmern und kennt zudem viele Spitzenbeamte, vor allem in Peking. Als Handelsminister war Locke wesentlich am Zustandekommen jüngster Vereinbarungen mit Peking zur Ausweitung der US-Exporte nach China beteiligt.

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