US-Wettbewerbshüter ermitteln:Der Twitter-Vogel als Platzhirsch

Der Online-Dienst will die Werbeeinnahmen für sich allein - und sperrt Zusatzprogramme aus, mit dem die Nutzer auf den Dienst zugreifen können. Deswegen ermittelt nun die US-Wettbewerbsbehörde.

Twitter ist in den USA sehr populär. Sogar Behörden benutzen es, um mit den Bürgern zu kommunizieren. Auch die amerikanische Wettbewerbsbehörde, die Federal Trade Commission FTC, postet täglich mehrere Nachrichten. Doch jetzt ermittelt die FTC gegen Twitter: Der Dienst könnte seine Markstellung missbrauchen, berichten Bloomberg, CNN und das Wall Street Journal.

Twitter wird fünf

Twitter kann man im Browser und mit Apps nutzen.

(Foto: dpa)

Es sind Beschwerden bei der FTC eingegangen, dass Twitter es fremden Entwicklern erschwere, passende Software für den Kurznachrichtendienst zu entwerfen. Das haben die Entwickler dann noch den amerikanischen Medien gesteckt. Twitter und die FTC äußern sich offiziell nicht.

Es geht um kleine Programme, mit denen man den Dienst nutzen kann. Diese sogenannten Clients erlauben es den Usern, direkt im Programm die Meldungen zu lesen und zu senden. Sie müssen somit nicht über die Twitter-Website gehen. Dadurch gehen Twitter allerdings Werbeeinnahmen verloren - die Anzeigen sind nur auf der Originalseite zu sehen.

Dass Twitter so beliebt ist, wird oft auch auf das Ökosystem an Zusatzprogrammen zurückgeführt, die fremde Entwicklern selbstständig für jeden gewünschten Zweck programmiert haben. Doch in letzter Zeit pflegte Twitter ein eher gespanntes Verhältnis zu den Software-Entwicklern, die Apps für den Dienst programmieren. Die Internetfirma versucht, möglichst viele Nutzer direkt zu erreichen - also über die Twitter-Website oder die hauseigenen Smartphone-Apps. Gerade erst hat der Dienst aufgerüstet und eines der führenden Programme aufgekauft: Tweetdeck. Twitter soll dafür 40 bis 50 Millionen Dollar gezahlt haben.

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