US-Notenbank verkündet neue Maßnahmen:267 Milliarden Dollar sollen Wirtschaft ankurbeln

Die US-Notenbank kämpft weiter gegen Arbeitslosigkeit und trübe Konjunkturaussichten. Die Fed verlängert deshalb einen Anleihen-Tausch, mit dem sie die Zinsen etwa für Unternehmenskredite oder Immobiliendarlehen weiter drücken will. Ihr schwerstes Geschütz haben die Notenbanker um Ben Bernanke aber noch nicht aufgefahren.

Im Kampf gegen die schwächelnde Konjunktur weitet die US-Notenbank ihre jüngste geldpolitische Maßnahme aus. Ein eigentlich bis zu diesem Monat befristeter Anleihen-Tausch werde bis zum Ende des Jahres fortgesetzt, teilte die Federal Reserve am Mittwoch in Washington mit.

US-Notenbankchef Ben Bernanke kämpft für noch niedrigere Zinsen.

US-Notenbankchef Ben Bernanke kämpft für noch niedrigere Zinsen.

(Foto: AP)

Die Maßnahme "Operation Twist" soll Zinsen etwa für Unternehmenskredite oder Immobiliendarlehen weiter in den Keller drücken. Damit sollen Impulse für Wachstum, Kreditaufnahmen und Konsum gesetzt werden und der Wirtschaft damit neuer Schub verliehen werden.

Dazu werden weiterhin kurzfristig fällige Anleihen in ihrem Bestand gegen langlaufende Papiere getauscht. Die Maßnahme begann im vergangenen September und sollte eigentlich im Juni enden. Seit Beginn der "Operation Twist" hat die Fed so 400 Milliarden Dollar umgeschichtet, bis Dezember sollen nun weitere 267 Milliarden folgen. Analysten sagen, die Maßnahme könnte verpuffen, weil die Zinsen für langfristige Kredite bereits auf einem Rekordtief sind.

Leitzins schon seit Jahren fast am Nullpunkt

Ihren Mini-Leitzins hat die Fed wie erwartet nicht verändert, er liegt wie seit Dezember 2008 unverändert bei rund null Prozent. Zugleich erneuerte die Fed ihr Bekenntnis, den Zins bis mindestens Ende 2014 auf sehr niedrigem Niveau zu belassen. Die US-Zentralbanker sind nach eigener Aussage bereit, wegen "bedeutender Abwärtsrisiken" für die Konjunktur weitere Maßnahmen zu ergreifen, falls dies notwendig werde.

Auf den Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil verzichtete die Fed allerdings und fuhr damit im Kampf gegen die Wirtschaftskrise nicht ihr schwerstes Geschütz auf. Einige Experten hatten darauf spekuliert, dass sie eine weitere Runde einer geldpolitischen Lockerung - im Fachjargon QE 3 genannt - einleiten würde.

Die Anleger an der Wall Street haben zurückhaltend auf die neue Konjunkturspritze der US-Notenbank reagiert. Zunächst weiteten die New Yorker Börsen ihre anfänglichen Verluste aus, ehe sie sich wieder etwas erholten und nur noch kaum verändert notierten.

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