Umstrukturierung:TUI streicht jede fünfte Stelle in Deutschland

Lesezeit: 1 min

Der weltgrößte Reisekonzern TUI will von den 2000 Stellen auf seinem Heimatmarkt 400 abbauen. Vor allem das Management und die mittlere Führungsebene müssen sich Sorgen machen.

Der Jobabbau solle weitgehend sozialverträglich erfolgen, etwa mit Abfindungen und freiwilligen Aufhebungsverträgen, sagte TUI Deutschland-Chef Volker Böttcher in Hannover. Über 10 Millionen Euro seien dafür eingestellt. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht völlig ausgeschlossen.

Vor allem das Management und die mittlere Führungsebene seien zunächst betroffen. TUI wolle "deutlich schneller auf Marktveränderungen reagieren und den Markt noch gezielter bedienen", sagte Böttcher.

Dazu werden vier Gesellschaften auf dem deutschen Markt miteinander verschmolzen. Der Betriebsratsvorsitzende Christian Kuhn forderte, der Personalabbau müsse sozialverträglich erfolgen. Der Betriebsrat könne ihn aber nicht verhindern.

50 Millionen Euro bis 2008 sparen

Insgesamt will die TUI in Deutschland bis 2008 rund 50 Millionen Euro Kosten sparen. Konzernchef Michael Frenzel hatte auf der Hauptversammlung im Mai erklärt, der Konzern müsse in den kommenden beiden Jahren insgesamt 210 Millionen Euro einsparen.

Frenzel will das Konzernergebnis (EBIT) in der Geschäftssparte Touristik von 360 Millionen Euro 2005 auf 700 Millionen 2008 steigern. Die jetzt in Deutschland geplanten Maßnahmen sind ein Teil dieses Programms.

Allein bei TUI Deutschland werden 170 Beschäftigte noch in diesem Jahr ausscheiden, sagte Böttcher. Davon seien 100 Führungskräfte. Unter anderem werde die Geschäftsführung von TUI Deutschland von sechs auf drei Köpfe reduziert.

Drei statt elf Geschäftsführer

Bei den vier Gesellschaften mit insgesamt 2000 Beschäftigten sollen von elf Geschäftsführern noch drei im Amt bleiben.

Künftig sollen im Heimatmarkt des Konzerns vier bisher voneinander unabhängige Konzerntöchter miteinander unter dem Dach der TUI Deutschland verschmolzen werden. Dazu kommen die Preiswertmarke 1-2-Fly, die Edelmarke Airtours und die Reisebüro-Verwaltung TUI Leisure Travel Management.

Vorerst unberührt von der Umstrukturierung bleiben die Flugtöchter und die Spezialveranstalter.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: