Übernahmekampf:MAN legt feindliches Angebot für Scania vor

Der Versuch eines einvernehmlichen Zusammenschlusses ist kaum gescheitert, da konfrontiert MAN den Konkurrenten Scania mit einer feindlichen Übernahmeofferte.

Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN veröffentlichte sein offizielles Angebot für den schwedischen Lastwagenhersteller Scania nur einen Tag nachdem die Gespräche über eine Fusion zwischen den beiden Parteien am Mittwoch endgültig gescheitert waren.

Übernahmekampf: Jetzt sind sie offiziell Rivalen: Lkws der Hersteller MAN und Scania.

Jetzt sind sie offiziell Rivalen: Lkws der Hersteller MAN und Scania.

(Foto: Foto: AP)

Die Annahmefrist für das 10,3 Milliarden Euro schwere Angebot beginne am 20. November und ende am 11. Dezember, teilte die MAN AG am Donnerstag in München mit.

In Stockholm reagierten sowohl Scania selbst wie auch der größte einheimische Anteilseigner Investor umgehend ablehnend.

"Bereits abgelehnt"

Scania-Sprecherin Cecilia Edström erklärte, das Angebot beinhalte keine Änderungen gegenüber dem bisherigen. Dies sei von Scanias Aufsichtsrat schon abgelehnt worden.

Ein Investor-Sprecher sagte, wie bisher spiegele das Übernahmeangebot nicht "den wirklichen Wert von Scania wider". Die bisher ablehnende Haltung sei unverändert.

Investor ist zweitgrößter Anteilseigner bei dem schwedischen Lastwagen- und Bushersteller nach Volkswagen. Als entscheidend für den weiteren Fortgang der MAN-Übernahmepläne für Scania gilt eine VW-Aufsichtsratssitzung am Freitag.

Volkswagen hatte MAN-Chef Håkan Samuelsson die eigenen Scania-Anteile nur für den Fall zugesagt, dass das Münchner Unternehmen die Investor-Aktien mit 20,01 Prozent der Stimmrechtsanteile übernehmen kann. Dieser Fall ist nun auf gütlichem Weg nicht eingetreten.

Entscheidung der EU-Kommission

Die Entscheidung der EU-Kommission über die Zulässigkeit der geplanten Übernahme, mit der MAN zum größten Lastwagenhersteller Europas aufsteigen will, wird für 6. Dezember erwartet. "Diese Kombination wird beide Unternehmen stärken - sowohl in Schweden als auch in Deutschland", erklärte MAN-Chef Hakan Samuelsson.

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