Überarbeitetes Preissystem:Boom für Bahncards

Das Nachsitzen beim Preissystem hat sich für die Bahn gelohnt: In nur einem Monat setzte das Unternehmen 356.000 Bahncards ab.

Die seit dem 1. August nach Einführung des überarbeiteten Preissystems verkauften Bahncards seien zu drei Viertel Exemplare der wieder eingeführten Bahncard 50. Insgesamt wurden damit deutlich mehr Karten verkauft als in den Monaten zuvor, als die Bahn nur noch eine Bahncard mit 25 Prozent Rabatt angeboten hatte, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauss der Nachrichtenagentur AFP am Montag in Frankfurt am Main.

Von der Bahncard mit dem 25-prozentigen Preisnachlass seien seit der ersten Reform des Preissystems im vergangenen Dezember jeden Monat nur zwischen 150.000 und 200.000 Exemplaren abgesetzt worden, sagte der Sprecher.

Nach Angaben des Konzerns wurden im August rund 270.000 Bahncards 50 verlangt, die der Konzern nach zahlreichen Protesten von Verbraucherschützern und massiven Umsatzverlusten im Personenverkehr nur widerstrebend neu aufgelegt hatte.

300.000 alte Bahncards pro Monat

Die alte Bahncard mit 50 Prozent Rabatt hatte sich bis Ende vergangenen Jahres rund 300.000 Mal pro Monat verkauft.

Die Bahncard 25, die aus der ersten Preisreform erhalten blieb und deren Rabatt sich noch bis September kommenden Jahres mit den Frühbucherrabatten der Bahn kombinieren lässt, wurde demnach 85.000 Mal verkauft.

Von der dritten neuen Kartenvariante, der Bahncard 100 für freie Fahrt im gesamten Netz, habe die Bahn bereits 1.350 an den Kunden gebracht. Auch dies seien "weitaus mehr" als bei ihrer Vorgängerin, der Netzkarte, in einem vergleichbaren Monat, betonte Stauss.

Die Bahn sei "optimistisch", dass sich der Verkauf auch in den kommendem Monaten in ähnlichem Umfang fortsetzen werde, sagte der Sprecher weiter. Denn nach dem ersten Ansturm auf die Bahncards am ersten Augustwochenende, als allein 50.000 Bahncards 50 verlangt wurden, sei die Nachfrage auf relativ hohem Niveau konstant geblieben.

Sparpreis 50 dominiert

Zu den neuen Frühbucherrabatten legte die Bahn noch keine Zahlen vor. Sie würden bei etwa 30 Prozent aller Fahrscheinverkäufe in Anspruch genommen, erläuterte Stauss. Dabei dominiere der Sparpreis 50, der den Fahrpreis halbiert, mit einem Anteil von rund 80 Prozent, erläuterte Stauss.

Die restlichen 20 Prozent entfielen auf den Sparpreis 25. Im Rahmen ihrer ursprünglichen Preisreform hatte die Bahn zunächst drei Frühbucherrabatte mit unterschiedlich langen Vorlaufzeiten angeboten. Dieses System war bei der Mehrzahl der Kunden ebenso durchgefallen wie die Bahncard 25.

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