UAL und Continental fusionieren:Weltgrößte Fluglinie vor Take-off

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Es wäre eine Megafusion: United und Continental Airlines wollen sich zur größten Fluglinie der Welt zusammenschließen. Doch das Kartellamt könnte querschießen.

Der Deal ist perfekt: Die amerikanischen Fluggesellschaften United und Continental schließen sich zur größten Airline der Welt zusammen.

Passagiermaschinen von Continental und UAL: Die beiden Gesellschaften schließen sich zusammen, doch die beiden Marken bleiben bestehen. (Foto: Foto: AP)

Sie werden künftig unter dem Dach der United Continental Holdings fliegen, wie die Unternehmen mitteilten. Die neue Fluggesellschaft soll den Namen United tragen und ihren Hauptsitz in Chicago haben.

Mit der Fusion könnten beide Unternehmen in den kommenden Jahren bis zu 900 Millionen Euro einsparen. Die Kartellbehörden müssen den Zusammenschluss allerdings noch genehmigen. Die neue fusionierte Fluglinie wird einen Umsatz von jährlich knapp 22 Milliarden Euro haben, wie beide Unternehmen erklärten.

United und Continental sind Mitglieder der Star Alliance, der auch die Lufthansa angehört.

Zusammen befördern die Gesellschaften im Jahr 144 Millionen Passagiere zu 370 Zielen in 59 Ländern. Gemessen an Marktanteilen stößt die neue Fluggesellschaft Delta Air Lines als Marktführer vom Thron.

Größere Auswahl von Zielen

Die Passagiere von United und Continental hätten mit dem Zusammenschluss eine deutlich größere Auswahl an Zielen: United fliegt 100 Orte an, die Continental nicht im Programm hat, Continental bedient 136 Ziele, die United nicht anfliegt. United ist stark bei Verbindungen nach Asien, Continental bei Verbindungen nach Europa und Lateinamerika.

Die Airlines fusionieren über einen Aktientausch. Die Continental-Eigner bekommen für einen Anteilsschein 1,05 Aktien von United. Am Ende halten sie 45 Prozent an der neuen Holding, die United-Aktionäre 55 Prozent. United-Chef Glenn Tilton betonte aber, es handele sich um einen "Zusammenschluss unter Gleichen".

Tilton wird künftig dem Verwaltungsrat vorstehen, sein Continental-Kollege Jeff Smisek wird Konzernchef. Die Fusion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Neben der Kartellbehörde müssen allerdings auch noch die Aktionäre zustimmen.

Konkurrenz von Billigfliegern

United hatte erst im vergangenen Monat Fusionsverhandlungen mit US Airways abgebrochen. Seitdem war in der Branche über einen Zusammenschluss des Airline mit Continental spekuliert worden. Nach Ansicht von Analysten passen die Continental und United besser zueinander. Es gebe nur "minimale Überlappungen", stellten die beiden Airlines selbst fest. In der Branche wurde spekuliert, United habe nur mit US Airways gesprochen, um Continental eifersüchtig zu machen.

Continental und United Airlines hatten in den vergangenen zehn Jahren bereits zwei Mal versucht, zu fusionieren, doch der Versuch war jedes Mal gescheitert. Auch bei den jetzigen Verhandlungen galt ein Scheitern lange als möglich. Widerstand gegen den Zusammenschluss wird besonders von den Gewerkschaften erwartet.

Die Branche erholt sich allmählich wieder von den Folgen der Wirtschaftskrise, die zu einem Einbruch des Passagier- und Frachtgeschäfts geführt hatte. Vor allem das schlechte Business-Class-Geschäft und die Konkurrenz von Billigfliegern machten ihnen zu schaffen. Allein 2009 flog die Branche weltweit ihrem Verband IATA zufolge elf Milliarden Dollar Verlust ein.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/nog/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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